· Fachbeitrag · Therapiesicherheit
Phototherapie bei Neugeborenen mit erhöhtem Krebsrisiko assoziiert
Zwei US-Studien liefern neue Hinweise, dass eine Phototherapie bei Neugeborenen mit Ikterus möglicherweise das Krebsrisiko erhöhen könnte. In absoluten Zahlen ist das Risiko allerdings sehr gering. In der einen Studie wurden Daten von mehr als 5 Millionen Neugeborenen in Kalifornien im Zeitraum 1998 bis 2007 ausgewertet. Knapp 180.000 von ihnen hatten eine Phototherapie mit Blaulicht (Wellenlänge ca. 460 nm) erhalten. Das Krebsrisiko dieser Kinder im ersten Lebensjahr war relativ um 60 % höher als bei Kindern ohne Phototherapie (32,6 versus 21 pro 100.000, p=0,002). In absoluten Zahlen war pro mehr als 10.000 behandelte Kinder mit einer zusätzlichen Krebserkrankung zu rechnen, schreiben die Autoren. Erhöht war insbesondere das Risiko für Nierenkrebs und myeloische Leukämie (HR 2,5). Im zweiten Datenset mit insgesamt knapp 500.000 Neugeborenen bestätigten sich bei der ersten Analyse die Hinweise für ein erhöhtes Krebsrisiko nach Phototherapie, insbesondere für Leukämie und Leberkrebs. Bei adjustierter Analyse war allerdings der Zusammenhang nicht mehr signfikant.
PRAXISHINWEIS | Die Phototherapie bei Neugeborenen mit Ikterus sollte gezielt bei deutlich erhöhtem Bilirubinspiegel zum Einsatz kommen, so die Studienautoren. Kritisiert wird im Begleiteditorial die starke Zunahme der Phototherapie in den letzten zehn Jahren, vermutlich aufgrund der Möglichkeit der Heimtherapie. |
Quellen
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