· Fachbeitrag · Wadenkrämpfe
Auch Magnesiumoxid taugt nicht als Prophylaxe
| Offenbar gute Placebo-Wirkung könnte den vermeintlichen Nutzen erklären. |
Magnesiumpräparate werden gern als Mittel gegen nächtliche Wadenkrämpfe verordnet. Genauso gut könnten die Patienten aber auch ein Placebo schlucken. Zu diesem Fazit kommt eine randomisierte, doppelt verblindete Studie an 94 Patienten, die den Effekt von Magnesiumoxid (520 mg freies Mg²+) untersuchte. Einschlusskriterium waren mindestens vier nächtliche Beinkrämpfe in der zweiwöchigen ersten Studienphase. Doch bereits in der dieser Phase - also noch vor Beginn der Medikation - sank die Zahl der nächtlichen Muskelkrämpfe signifikant sowohl in der Verum- als auch in der Placebogruppe. Ein Unterschied zwischen beiden Gruppen war jedoch nicht auszumachen, auch nicht während der folgenden vierwöchigen Medikationsphase. Die Studie wurde vorzeitig beendet, da aufgrund der Interimsanalyse ein anderer Ausgang zugunsten des Magensiumoxids unwahrscheinlich war. Bisherige Studien an älteren Erwachsenen ergaben ebenfalle keinen signifikanten Nutzen. Dabei wurde jedoch meist Magnesiumcitrat eingesetzt. Der intrazelluläre Magnesiumspiegel wird durch Magnesiumoxid stärker angehoben, was in Bezug auf nächtliche Wadenkrämpfe offenbar aber auch keinen Vorteil bringt.
PRAXISHINWEIS | Magnesium findet sich vor allem intrazellulär. Da nur etwa 1 % davon im Serum nachzuweisen ist, geben die Serumwerte den Magnesiumstatus möglicherweise nicht exakt wieder. |
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