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Gehaltsreport 2021: Die finanzielle Situation der Ärzte in Zeiten der Corona-Krise

Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Die Pandemie hat den Medizinbetrieb an allen Fronten verändert. Aber haben Ärzte und Ärztinnen durch den über Monate dauernden Ausnahmezustand mehr Geld auf dem Konto oder weniger? Unser neuer Report verschafft einen ersten Eindruck, wie die Krise die finanzielle Situation von Klinikern und Niedergelassenen verändert.

Im neuen Gehaltsreport 2021 von Medscape finden Sie die Auswertung unserer großen Umfrage rund ums Geld. Wir haben sie online unter Ärzten und Ärztinnen in Deutschland im Zeitraum von November 2020 bis Februar 2021 durchgeführt. Über 700 Medscape-Leser haben mitgemacht.

Uns haben nicht nur das Einkommen und die Vermögenssituation interessiert. Wir wollten mehr wissen. Etwa: Lohnt sich die Durchführung von Corona-Tests? Mussten Ärzte zum Beispiel in den vergangenen Monaten verstärkt Schulden machen? Hat die Pandemie die digitale Kommunikation in den Arztpraxen beschleunigt? Und bringt es Ärzten Vorteile, wenn sie jetzt verstärkt Telekonsultationen oder Online-Terminvergabe anbieten?

Lesen Sie hier, ob die Corona-Krise auch zur finanziellen Krise der Behandler geworden ist.

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Gehaltsreport 2021: Die finanzielle Situation der Ärzte in Zeiten der Corona-Krise

Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Über alle Fachrichtungen hinweg verdienen Ärzte in Deutschland durch die Behandlung von Patienten im Durchschnitt 150.000 Euro pro Jahr – vor Steuern..

Interessant ist jedoch, wie sehr einige Gruppen von diesem Mittelwert abweichen. Der größte Unterschied findet sich nach wie vor zwischen Männern (161.000 Euro) und Frauen (114.000 Euro) – Kollegen, die wohlgemerkt beide in Vollzeit arbeiten. Frauen verdienten fast 30% weniger als Männer. Die Gründe sind sicher vielfältig. Frauen verhalten sich zum Beispiel häufig defensiver in den Gehaltsverhandlungen als Männer, wie Medscape berichtete.

Ein Unterschied (17.000 Euro) im Jahresverdienst zwischen Hausärzten und Fachärzten wird auch in dieser Umfrage wieder deutlich. Noch größer ist die Diskrepanz (28.000 Euro) zwischen Niedergelassenen (169.000 Euro) und Klinikern (141.000 Euro).

Im Schnitt verdienten Ärzte rund 14.500 Euro zusätzlich zum Gesamtbetrag von 150.000 mit Tätigkeiten außerhalb der Patientenversorgung, inklusive Tätigkeiten wie medizinische Gutachten, Produktverkäufe und Vortragshonorare.

Als Beitrag zur Berufshaftpflicht zahlten Ärzte im Schnitt pro Jahr 1.300 Euro. Bei jedem Dritten hat sich der Betrag im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Mehr als die Hälfte (57%) aller Ärzte und Ärztinnen dieser Umfrage fühlen sich nicht fair bezahlt. Dieser Wert rangiert in unseren Medscape-Umfragen zum Einkommen seit mehreren Jahren unverändert ungefähr auf diesem unglücklichen Niveau. Daran hat auch die Pandemie nichts geändert. Die Mehrheit ist also frustriert über den Betrag, der am Monatsende auf dem Konto eingeht.

Einige Untergruppen fühlen sich besonders ungerecht entlohnt: Weibliche Kollegen sind häufiger unzufrieden (65%) mit der Bezahlung als Männer. Was bei dem geringen Durchschnittsverdienst (siehe Slide 2) nicht verwundert.

In der Altersgruppe der unter 45-Jährigen ist der Anteil der Unzufriedenen (71%) ebenso deutlich höher. Also: Je jünger die Ärzte und Ärztinnen desto mehr von ihnen fühlen sich unfair entlohnt.

Klar erkennbare Unterschiede finden sich auch beim Vergleich von Niedergelassenen und Klinik-Angestellten: In einem Krankenhaus-Job fühlen sich nur 52% nicht fair bezahlt. In einer Praxis dagegen 64% der Kollegen.

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Gehaltsreport 2021: Die finanzielle Situation der Ärzte in Zeiten der Corona-Krise

Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Erstmals dokumentiert Medscape Deutschland, wie die Corona-Krise das Einkommen von Medizinern verändert hat. Über ein Drittel der Umfrage-Teilnehmer hat im Jahr 2020 weniger verdient als vor der Pandemie. Allerdings ist nur knapp jeder 10. von massiven Einbußen betroffen.

Für fast die Hälfte aller Ärzte und Ärztinnen ist in der Corona-Krise das Einkommen gleichgeblieben. Jeder 6. konnte sich sogar über eine Einkommenssteigerung von 10% freuen.

Die Ergebnisse zeigen große Unterschiede zwischen Niedergelassenen (52% mussten Einbußen verkraften) und Klinikern. Dort waren es nur 17%, wohl weil sie durch ihre Angestelltenverträge besser abgesichert sind.

Durch die Pandemie waren Ärzte zudem gezwungen, Geld für Schutzkleidung abzuzweigen: 2.400 Euro brachten niedergelassene Ärzte dafür bis zum Ende der Umfrage im Februar 2021 im Mittel auf.

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Gehaltsreport 2021: Die finanzielle Situation der Ärzte in Zeiten der Corona-Krise

Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Mehr als ein Drittel der Ärzte (siehe Slide 4) hat also im Pandemie-Jahr weniger verdient. 9 von 10 sehen als Grund für die Einkommenseinbuße die Corona-Krise an sich.  

Die Probleme durch die Krise können natürlich individuell sehr unterschiedlich sein. Über die Hälfte der Ärzte finden sich auf der Liste an Gründen nicht wieder.

Allerdings zeichnen sich einige Hürden als allgemeiner Trend ab: Durch die Krise mussten Arbeitsstunden reduziert werden. Gehaltserhöhungen fielen aus. Arbeitszeiten mussten reduziert werden. Der radikalste Einschnitt – eine Kündigung auf Grund der Pandemie – hat allerdings nur einen von 100 Ärzten getroffen.

Und wann wird es wieder besser? 28% der Ärzte, die einen Einkommensverlust hinnehmen mussten, glauben, dass sie in einem Jahr wieder ihr altes Lohn-Niveau erreicht haben werden. Fast jeder Zweite schätzt, dass es eher 2 bis 3 Jahre dauern wird (Daten nicht dargestellt).

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Teilnehmer der Umfrage konnten in den Kommentaren ihre persönlichen „anderen Schwierigkeiten“ (siehe Liste in Slide 5) näher spezifizieren, die zu Einkommensverlusten im Pandemie-Jahr 2020 geführt haben. Einige mussten mehr arbeiten, andere weniger. Bei anderen kamen weniger Patienten, oder das Geld saß nicht so locker für IGeL-Leistungen. In vielerlei Hinsicht war also am Ende die Bilanz nicht so rosig wie in den Jahren zuvor.

Als Hintergrund: Im Medscape-Report zu Burnout und Depressionen in der Corona-Krise, der im November 2020 veröffentlich wurde, gaben die Hälfte der Befragten an, dass sich während der Pandemie ihr Burnout-Gefühl verstärkt hatte.

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Unseren Fragebogen verschickten wir Mitte November 2020. Interessant ist, dass zu diesem Zeitpunkt, also nach über 9 Monaten Pandemie und einem Sommer mit geringeren Corona-Zahlen, sich die Bezahlung und die Arbeitszeiten bei über der Hälfte der Teilnehmer (54%) noch nicht wieder normalisiert hatten.

Die Zahl der Arbeitsstunden hat sich seit Beginn der Pandemie bei fast der Hälfte wieder auf Normalniveau eingependelt. Besonders groß ist nach wie vor die Schieflage beim Honorar für ärztliche Leistungen. Nur bei 17% hat sich die Bezahlung wieder normalisiert.

Im Durchschnitt arbeiteten die Ärzte dieser Umfrage rund 52 Stunden pro Woche (nicht grafisch dargestellt). Überraschenderweise sind bezüglich der Arbeitszeit die Unterschiede zwischen Hausärzten und Fachärzten, Männern und Frauen oder Klinik und Praxis sehr gering.

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Gehaltsreport 2021: Die finanzielle Situation der Ärzte in Zeiten der Corona-Krise

Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Während in den vergangenen Monaten die Intensivmediziner fast täglich vor der Überfüllung ihrer Stationen gewarnt haben, und bei Hausärzten die Test- und Impfwilligen die Wartezimmer belagerten, klagten zum Beispiel Kardiologen darüber, dass viele Patienten nicht zum Arzt gehen, wenn sie Herzprobleme haben. Onkologen beobachten, dass viele ihre Krebsvorsorge verschieben.

Im Schnitt sehen Ärzte dieser Umfrage pro Woche rund 100 Patienten. Vor der Pandemie waren es noch 130 (Daten nicht dargestellt). Allerdings erkennt man in den verschiedenen Arbeits- und Fachbereichen große Unterschiede: Hausärzte behandeln in Corona-Zeiten 176 Patienten, andere Fachärzte 87. Niedergelassene 154 und Kliniker 62. Gemeinsam ist allen Disziplinen, dass durch die Pandemie die Zahlen der behandelten Patienten bei vielen gesunken sind.

Betrachtet man nur die Situation der Niedergelassenen, sieht die Situation folgendermaßen aus (siehe Grafik oben): 47% der Praxis-Inhaber oder -Teilhaber verzeichnen keinen Rückgang der Patienten im Pandemie-Jahr.

Ein ähnlich großer Anteil verzeichnete jedoch einen moderaten Rückgang von bis zu 25%. Nur 6 von 100 erlebten eine Abnahme von bis zu 50%.

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Niedergelassene Ärzte sind eine wichtige Anlaufstelle für Testwillige. Fast alle Praktiker (92%), die an dieser Umfrage teilgenommen haben, bieten Corona-Tests an.

Aber: Nur einer von 10 Ärzten verdient an dieser neuen Leistung. Die Hälfte kann diese zumindest kostendeckend durchführen. 4 von 10 zahlen beim Testen drauf.

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Durch die Corona-Krise hat die Digitalisierung in der Medizin einen wahren Boom erlebt. Allerdings werden die allermeisten Termine beim Arzt immer noch telefonisch ausgemacht. Nur 7% der Ärzte bieten eine Online-Terminvergabe an.

Und was bringt es jenen Ärzten, die im Internet Termine anbieten? Mehr Einkünfte führt nur jeder 5. auf die neuen Möglichkeiten der Praxisorganisation zurück.

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Auch wenn die Online-Terminvergabe noch nicht in vielen Praxen etabliert ist, so ist die Kommunikation übers Internet mit Kollegen und auch mit Patienten dank der Pandemie deutlich im Kommen. 4 von 10 Ärzten nutzen derzeit diese Tele-Möglichkeiten,

6 von 10 Medizinern, die schon über Internet-Plattformen Gespräche führen, denken, dass die Corona-Krise solche Beratungstermine am Computer forciert hat.

Mehr als jeder 2. Arzt (54%) nutzt diese Telekonsultationen und -konsile doppelt so häufig wie vor der Pandemie. Fast jeder 3. sogar 5-mal so häufiger (Daten nicht grafisch dargestellt). Positiv ist, dass 77% der Nutzer mit der virtuellen Kommunikation gute Erfahrungen gemacht haben.

Aber: Eine große Gruppe von Ärzten lehnt diese moderne Form des Arbeitens immer noch ab: 57% der Ärzte, die sich noch nicht am Computer austauschen, planen auch künftig nicht den Einsatz von Telekonsultationen. 35% ziehen die Treffen via Bildschirm zumindest in Erwägung. 

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Gehaltsreport 2021: Die finanzielle Situation der Ärzte in Zeiten der Corona-Krise

Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Wohnen und die Kinder – dies sind die wichtigsten Posten, für die Umfrage-Teilnehmer ihr Geld ausgeben. Das Auto steht an 3. und 4. Stelle der Kostenfresser – entweder als Leasing-Fahrzeug oder Kauf auf Pump.

Interessante Details (grafisch nicht dargestellt): Nur halb so viele Frauen wie Männer kaufen ein Auto auf Kredit. Und doppelt so viele Niedergelassene wie Kliniker leasen ein Auto.

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

In echte finanzielle Schwierigkeiten geraten durch die Corona-Pandemie nur relativ wenig Ärzte. Aber immerhin 7 von 100 hatten in den vergangenen Monaten die Raten einer Hypothek oder andere Rechnungen nicht bezahlt. Mehr als 2.5-mal so häufig gaben niedergelassene Ärzte Liquiditätsprobleme an – im Vergleich zu Klinikern.

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Die Umfrageteilnehmer waren aufgefordert, ihr Nettovermögen zu schätzen, indem sie alle Besitztümer (*Bankguthaben, Aktien, Investments, Altersrücklagen, Immobilien, Autos, Schmuck etc.) zusammenzählen und davon alle Schulden (Hypotheken, Kredite, Darlehen für Autos, Schule etc.) abziehen.

Das durchschnittliche Vermögen beträgt in dieser Analyse 361.000 Euro. Im Vergleich dazu liegt der Wert für die Allgemeinbevölkerung in Deutschland bei 162.000 Euro (2016). Auffällig auch hier: die große Diskrepanz zwischen Ärzten (400.000) und Ärztinnen (234.000).

Das klassische Familienmodell – Mann macht Karriere, Frau kümmert sich um die Kinder – schwingt auch in den Antworten auf die Frage nach den Einkünften des Partners mit: 66% der Männer geben an, dass ihre Partnerin (oder Partner) deutlich weniger verdient als sie selbst. Aber nur 35% der Ärztinnen beantworten diese Frag mit “Ja”.

Im Großen und Ganzen (91%) sind Ärzte jedoch mit ihrer Berufswahl sehr zufrieden. 75% würden auch wieder die gleiche Fachrichtung und berufliche Situation wählen. 65% können den Beruf auch ihren Kindern guten Gewissens weiterempfehlen.

Daran hat auch Corona nicht viel geändert. Nur 1% würden auf Grund ihrer Erfahrungen in der Pandemie ihren Kindern von einem Medizinstudium abraten (Daten nicht grafisch dargestellt).

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Auch in Krisenzeiten empfinden viele Ärzte nicht die Summe auf ihrem Gehaltszettel als die wichtigste Anerkennung für die harte Arbeit. So antworten nur 6% der Teilnehmer, dass „viel Geld verdienen“ im Vordergrund steht. Interessant wird es, wenn man auch bei dieser Antwort Männer (8% wollen viel Geld) und Frauen (nur 2%) getrennt betrachtet (Daten nicht dargestellt)

Das Gefühl, Menschen wirklich helfen zu können, generiert auch in den Zeiten einer Pandemie nach wie vor die größte Jobzufriedenheit. Auffällig, aber auch nachvollziehbar, dass Hausärzte und Niedergelassene im Allgemeinen rund doppelt so häufig die Dankbarkeit der Patienten als großen Wert schätzen. Auch in unserer Medscape-Gehaltsreport von 2019 standen diese Ideale des Berufsbildes „Arzt“ ganz oben auf der Prioritätenliste.

In den Kommentaren unserer Umfrage nennen die Umfrage-Teilnehmer zudem „ein gutes Team“ als Wohlfühl-Generator. Ein anderer Kollege betont: „Die Mischung aus allen Faktoren schafft Jobzufriedenheit.“

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Die Freude am Beruf mindern vor allem die vielen Richtlinien bei Verwaltung und Abrechnung. 43% der Ärzte nennen dies in der Medscape-Umfrage als größte Herausforderung. Hausärzte, Niedergelassene und Kollegen über 45 Jahre klagen darüber ungefähr doppelt so häufig wie Ihre Facharztkollegen und generell Ärzte in Kliniken (Daten nicht dargestellt).

Für jeden 6. Arzt sind die Überstunden der Hauptstressfaktor. Deutlich häufiger als der Durchschnitt klagen darüber Klinikärzte, Frauen im Allgemeinen und jüngere Ärzte unter 45 Jahre.

Sehr erstaunlich auf den ersten Blick ist, dass im Schnitt nur 4% der Ärzte die Risiken bei der Behandlung von COVID-19-Patienten als Herausforderung betrachten. Immerhin 6% der Kliniker nennen diesen Posten, aber nur 3% der Niedergelassenen. Ein Grund für diese geringe „Betroffenheit“ ist wahrscheinlich, dass im Zeitraum der Umfrage, wenige Teilnehmer selbst mit Patienten zu tun hatten, die an COVID-19 erkrankt waren.

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Die meisten Patienten sprechen mit ihrem Arzt kaum länger als eine Viertelstunde. Jeder 6. Arzt nimmt sich sogar weniger als 9 Minuten Zeit. Ungefähr genauso viele Behandler schenken ihren Patienten 21 Minuten und mehr. An dieser Zeitverteilung hat sich seit dem Medscape-Report zur Job-Zufriedenheit aus dem Jahr 2018 kaum etwas geändert.

Auf die ganze Woche bezogen geben Ärzte in dieser Umfrage an, dass sie von ihren 52 Wochenstunden im Schnitt nur 33 Arbeitsstunden direkt mit Patienten zu tun haben. Da hat sich für den Durchschnittsmediziner auch durch Corona nicht viel geändert, wie der Vergleich mit früheren Umfragen deutlich macht.

Stellt man Niedergelassene (38 Stunden) und Kliniker (28 Stunden) gegenüber, bestätigt sich das Klischee, dass es im Krankenhaus noch weniger Zeit für Patientenkontakte gibt.

Rund 9 Stunden pro Woche verbringen Ärzte mit reiner medizinischer Dokumentation. (Daten zu diesem Absatz nicht grafisch dargestellt).

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

Obwohl die Ärzte mitten in einer bisher einmaligen Krise des Gesundheitssystems an unserer Umfrage teilgenommen haben, kommen sie dennoch zu einem versöhnlichen Fazit: 9 von 10 Mediziner sind mit ihrer Leistung im Job zufrieden. Nur 3 von 100 geben an, dass sie mit sich selbst hadern.

Im Vergleich zum Medscape-Gehaltsreport 2019 – also vor der Pandemie –  haben sich die Antworten der Ärzte auf diese Frage im Grunde nicht verändert. Die ganze große Mehrheit hat anscheinend auch durch die Corona-Krise nicht begonnen, an ihrem Beruf und ihrer Berufung zu zweifeln. Im Gegenteil!

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Claudia Gottschling | Juni 10, 2021 | Interessenkonflikte

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Medscape-Report: Burnout und Depressionen in der Corona-Krise – was Ärzte psychisch belastet und wie man ihnen helfen könnte

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