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· Corona-Pandemie

Konzepte für die schrittweise Rückkehr zum Geschäftsalltag dringend benötigt

Bild: © murattellioglu - stock.adobe.com

| Die Diskussion um weitere Lockerungen der Maßnahmen, die im Zuge der Corona-Pandemie getroffen wurden, ist in vollem Gange. Viele Kaufleute, Gastronomen und Dienstleister hoffen darauf, in Kürze ihre Geschäfte wieder aufnehmen zu können. Eine Umfrage offenbart jedoch, dass insbesondere den betroffenen Unternehmen aus der Hotel- und Gastronomiebranche sowie der Freizeit- und Touristikbranche Informationen für ein tragfähiges Konzept fehlen. |

Ein Drittel der Gastronomie-/Touristikbetriebe „ohne Plan“

Eine Umfrage der Online-Jobplattform Stepstone unter 11.400 Menschen zeigt, dass einerseits in vielen Branchen die Konzepte zur Rückkehr zum Regelbetrieb bereits vorliegen, doch dass sich andererseits vor allem Unternehmen aus den besonders von der Pandemie betroffenen Branchen in vielen Fällen nicht gut vorbereitet fühlen. Im Bereich Unternehmensberatung gaben 70 Prozent der Befragten an, über ein entsprechendes Konzept zu verfügen, bei den Banken sind es 64 Prozent und bei den Finanzdienstleister 63 Prozent. Im Bereich der Hotellerie, Gastronomie sowie Freizeit und Touristik gibt jedoch fast jeder dritte Arbeitgeber an, noch nicht zu wissen, wie eine schrittweise Rückkehr zum Arbeitsplatz aussehen könne.

 

 

Ausreichender Gesundheitsschutz für Mitarbeiter als Hürde

Laut der Umfrage arbeitet gut die Hälfte der Unternehmen aus der Touristikbranche aktuell an einem Konzept zur Rückkehr zum Regelbetrieb. In der Gastronomie entwickelt fast jeder dritte Betrieb derzeit einen solchen Plan. Probleme bereitet dabei der Gesundheitsschutz. So räumt knapp jedes dritte Unternehmen aus dem Bereich Freizeit und Touristik ein, seinen Mitarbeitern keinen ausreichenden Gesundheitsschutz am Arbeitslatz gewährleisten zu können.

 

Gleichzeitig sind diese Branchen besonders abhängig vom Wiederhochfahren des Betriebs. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) meldet einen Zuwachs bei der Arbeitslosigkeit im April um 208 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies sei die höchste Steigerung aller Branchen der deutschen Wirtschaft. Der Verband fordert u. a. weitere Finanzhilfen und einen Anspruch auf Pachtminderung.

Berufsgenossenschaften und Verbände bieten Hilfe

Umfangreiche Checklisten speziell für Hygienekonzepte im Gastronomiebereich, insbesondere auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Coronapandemie bietet beispielsweise der TÜV Süd an. Auch die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) bietet dazu zahlreiche konkrete Handlungshilfen für Betriebe an. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) bereitet sich derzeit ebenfalls auf einen „Neustart“ vor und fordert u. a. eine Task Force auf Bundesebene in Zusammenarbeit mit den Ländern und den Spitzenverbänden des Tourismus zur Erarbeitung von Konzepten und Standards. Einige Eckpunkte für eine erste Phase hatte der DTV bereits am 22.04.2020 in einem Perspektivpapier für einen bundesweit einheitlichen Neustart dargelegt.

 

FAZIT | Vor einem ‒ wie auch immer gestalteten ‒ Neustart des Geschäftslebens benötigen die Betriebe und Institutionen in zahlreichen Branchen entsprechende Hygiene- und Handlungskonzepte, an denen sie sich orientieren und auf die sie sich verlassen können, damit sie ggf. auch einer Prüfung durch die Behörden standhalten. Wichtige Informationen hierzu finden Sie bei

  • den zuständigen Berufsgenossenschaften,
  • den Branchenverbänden oder bei
  • Prüf- und Zertifizierungs-Dienstleister wie z. B. dem TÜV Süd.
 

 

 

(BK)

Quelle: ID 46565685