· TK-Gesundheitsreport
Krankenstand so niedrig wie seit 13 Jahren nicht mehr ‒ Corona spielt eigentlich keine Rolle
| Mit 3,8 Prozent ist der Krankenstand der bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Erwerbspersonen im ersten Quartal so niedrig wie seit 13 Jahren nicht mehr. Zum Vergleich: Im ersten Quartal des Corona-Jahres 2020 betrug er 5,1 Prozent, 2019 4,8 und 2018 5,2 Prozent. Schon im vergangenen Jahr hatte die TK deutlichen Rückgang vermeldet, nur psychische Erkrankungen stiegen an. Eine alarmistische Dramatik bei Corona-Erkrankungen ist nach der TK-Statistik für Erwerbstätige kaum zu sehen. |
Die Fehltage sind bei fast allen Diagnosen zurückgegangen, besonders bei den Erkältungskrankheiten. Auch blieb die Grippewelle aus, die sonst in der Regel alle zwei Jahre im Februar für einen erhöhten Krankenstand sorgt.
Diagnose Covid-19 spielt untergeordnete Rolle
Die Diagnose Covid-19 spielt bei den Krankschreibungen der Erwerbstätigen im Vergleich zu den anderen Diagnosen nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Insgesamt verzeichnet die TK im ersten Quartal 2021 1.077.565 Krankschreibungen, davon 9.381 aufgrund von Covid-19.
2020: Von 5,3 Mio. Krankschreibungen nur 26.833 mit Corona
Im gesamten Jahr 2020 betrug der Krankenstand insgesamt 4,13 Prozent bei der TK, heißt es im TK-Gesundheitsreports 2021. Die Krankschreibungen aufgrund der Diagnose Covid-19 spielten schon 2020 eine eher untergeordnete Rolle im Vergleich zu den anderen Erkrankungen. Insgesamt verzeichnete die TK im letzten Jahr rund 5,3 Millionen Krankschreibungen, davon 26.833 aufgrund von Covid-19.
Psychische Diagnosen gestiegen
Krankschreibungen aufgrund psychischer Diagnosen wie Depressionen und Angststörungen waren jedoch angestiegen. So war jeder TK-versicherte Erwerbstätige statistisch gesehen im letzten Jahr aufgrund einer psychischen Diagnose durchschnittlich 2,98 Tage krankgeschrieben. Das ist ein erneuter Anstieg gegenüber den Vorjahren (2019: 2,89; 2018: 2,77; 2017: 2,71 Tage).
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Analyse-Setting: Für die aktuelle Auswertung hat die TK die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer rund 5,4 Millionen versicherten Erwerbspersonen ausgewertet. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger von Arbeitslosengeld I. Stand Mai 2021.
Hinweis | Der Krankenstand ist eine betriebswirtschaftliche Größe. Darunter versteht man den prozentualen Anteil der Fehltage zur Sollarbeitszeit von Arbeitnehmern aufgrund einer Krankschreibung.
Arbeitnehmer nutzen Kinderkrankengeld intensiv
Im ersten Quartal gingen indes bei der TK bundesweit 133.386 Anträge auf das pandemiebedingte Kinderkrankengeld ein, das Anfang des Jahres eingeführt wurde. Damit liegt die Zahl der Anträge für das coronabedingte Kinderkrankengeld beinahe doppelt so hoch wie die Zahl der regulären Kinderkrankendgeldanträge in den ersten drei Monaten dieses Jahres (79.491).
Die meisten Anträge für das Corona-Kinderkrankengeld kommen aus Nordrhein-Westfalen (39.211), danach folgen Bayern (17.291) und Niedersachsen (11.683). Im Durchschnitt liegt die Zahl der genommenen freien Tage pro Antrag zwischen zwei und drei Tage.
Auffällig ist, dass die Zahl der Anträge für das krankheitsbedingte Kinderkrankengeld 2021 deutlich unter denen von 2020 liegt (siehe angefügte Grafik). Während im ersten Quartal des vergangenen Jahres knapp 170.000 Anträge eingegangen sind, waren es dieses Jahr im gleichen Zeitraum knapp 80.000.
Forsa-Umfrage: Kaum Angst vor Corona-Impfung
83 Prozent haben (laut der Umfrage) keine oder eher keine Angst vor einer Coronaimpfung. Zehn Prozent äußerten eher Bedenken, sechs Prozent haben konkret Angst vor einer Impfung.
Je älter die Befragten sind, desto weniger unsicher sind sie. So geben neun von zehn der Menschen ab 60 an, dass sie keine oder eher keine Angst vor einer Coronaimpfung haben (90 Prozent), bei den 18- bis 39-Jährigen ist der Anteil mit 76 Prozent etwas geringer.
Analyse-Setting: Forsa hat im Auftrag der TK vom 9. bis 23. März 2021 bundesweit insgesamt 1.000 Personen ab 18 Jahre befragt.
(JT)
Quellen:
TK PM v. 10.05.2021 (Krankenstand Q1/20221); 04.05.2021 (Impfung); 20.04.2021 (Kinderkrankengeld), 04.02.2021 (Krankenstand 2020)