22.08.2008 | Alzheimer-Demenz
Antihistaminikum bremst M. Alzheimer
Mit Dimebon, einem Antihistaminikum aus den 80er Jahren, haben russische Forscher beeindruckende Resultate bei milder bis moderater Alzheimer-Demenz erzielt: Nach einem halben Jahr Therapie hatte sich die kognitive Leistung der Behandelten nach ADAS-cog-Skala um 1,9 Punkte gebessert, während die Werte in der Placebogruppe um 2,1 Punkte gefallen waren. Auch Alltagsfunktionen und psychische Symptome verbesserten sich deutlich. In der Studie erhielten 183 Patienten randomisiert über 26 Wochen dreimal täglich 20 mg Dimebon oder Placebo. Bei 134 Patienten wurde die Therapie offen über ein weiteres halbes Jahr fortgesetzt. Die Therapieeffekte blieben weitgehend erhalten. Einzige im Vergleich zu Placebo signifikante unerwünschte Wirkung war Mundtrockenheit (zwölf versus ein Prozent). Dimebon werden glutamerge und neuroprotektive Effekte und ein schwacher Einfluss auf die Cholinesterase zugeschrieben.
Quelle
- Doody RS: Effect of dimebon on cognition, activities of daily living, behaviour, and global function in patients with mild-to-moderate Alzheimer‘s disease. The Lancet 2008; 372: 207-215