21.06.2007 | Angststörungen
Zwei einfache Fragen klären Verdacht auf Angststörung
Angststörungen sind bei Patienten in der Hausarztpraxis häufig, bleiben aber oft unerkannt und deshalb auch unbehandelt. US-Wissenschaftler haben jetzt in einer Studie zeigen können, dass sich die meisten Patienten mit zwei einfachen Fragen zielsicher identifizieren ließen.
„Waren Sie in den vergangenen zwei Wochen häufig nervös, ängstlich oder gereizt?“ „Konnten Sie Ihre Sorgen oft nicht kontrollieren?“ Bejahen Patienten diese zwei Fragen, haben Sie ziemlich sicher eine Angststörung, berichten die US-Autoren. Die GAD (Generalized Anxiety Disorder)-2-Skala, eine Kurzversion der ausführlicheren GAD-7-Skala mit sieben Fragen, ist für ein Screening auf Angststörungen in der Hausarztpraxis besonders zu empfehlen.
In der Studie wurden 965 Patienten aus Hausarztpraxen mit Hilfe der GAD-2- und -7-Skala sowie unabhängig davon durch psychiatrische Befragungen auf Angststörungen untersucht. Bei jedem fünften Patienten wurde mindestens eine Angststörung diagnostiziert. Dies entspricht der üblichen Prävalenz in Hausarztpraxen. Durch das Screening mit der GAD-7-Skala wären bereits 92 Prozent und mit der GAD-2-Skala 86 Prozent der Patienten erkannt worden. Spezifische Diagnosen waren posttraumatische Stressstörung (8,6 Prozent), generalisierte Angststörung (7,6 Prozent), Panikstörung (6,8 Prozent) und soziale Angststörung (6,2 Prozent).
Etwa jeder vierte bis fünfte Patient in Hausarztpraxen leidet an Angststörungen. Besonders häufig sind Patienten betroffen, die wegen unspezifischer körperlicher Beschwerden wie Rücken- oder Bauchschmerzen zum Arzt kommen. Zur Früherkennung ist bei Patienten mit Verdacht auf Angststörung ein Screening mit Hilfe von Fragebögen zu empfehlen. Die aktuelle Studie macht deutlich, dass sich durch zwei Fragen an die Patienten der Verdacht schnell und einfach bestätigen lässt. Dann ist ein ausführliches anamnestisches Gespräch erforderlich. |
Quelle
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