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  • 22.08.2008 | Arterielle Hypertonie

    Jährliches Mikroalbuminurie-Screening bei Hypertonikern empfehlenswert

    Patienten mit Mikroalbuminurie sind Hochrisikopatienten für Herzinfarkt, Schlaganfall und frühen Tod. Die erhöhte Albuminausscheidung im Urin korreliert eng mit dem kardio- und zerebrovaskulären Risiko. Dies gilt sogar für sehr niedrige Werte ab 4,8 µg/ml, wie eine aktuelle Literaturübersicht zeigt. Die Albuminurie zeigt eine endotheliale Dysfunktion und eine sich entwickelnde Arteriosklerose an; sie ist ein sensitiver früher Prädiktor für Endorganschäden, schwere zerebro- und kardiovaskuläre Ereignisse sowie Tod.  

     

    In internationalen Leitlinien wird einheitlich ein jährliches Mikroalbuminurie-Screening sowohl bei Diabetikern als auch bei Patienten mit Hypertonie empfohlen. In beiden Patientengruppen ist die Prävalenz einer Mikroalbuminurie mit 30 bis 40 Prozent sehr hoch. Screeningtests haben eine hohe Zuverlässigkeit. Die so identifizierten Hochrisikopatienten sollten dann eine adäquate möglichst aggressive Therapie erhalten, um die Krankheitsprogression aufzuhalten. 

     

    Bei Patienten mit arterieller Hypertonie trägt die Reduktion des systolischen Blutdrucks zur Abnahme der Mikroalbuminurie bei. Antihypertensiva, die das Renin-Angiotensin-System (RAS) blockieren, verringern zusätzlich – blutdruckunabhängig – die Albuminausscheidung. Hemmstoffe des RAS sollten deshalb bei Mikroalbuminurie-Patienten zur Blutdrucksenkung bevorzugt werden. Das Ziel ist ein Blutdruckwert unter 130/80 mmHg, bei besonders ausgeprägter Proteinurie (ab ein Gramm in 24 Stunden) auch niedriger. Klinische Studien zeigen, dass ein solches Vorgehen die Progression der Nierenerkrankung aufhält und zudem auch vor kardiovaskulären Ereignissen schützt. 

     

    Praxistipp

    Zwischen Albuminausscheidung und kardiovaskulären Erkrankungen gibt es eine enge Assoziation. Deshalb sollte bei Hypertonikern ein jährliches Mikroalbuminurie-Screening erfolgen, um rechtzeitig einer Niereninsuffizienz entgegenwirken zu können. Nach den Studiendaten verringern Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Systems über die Blutdrucksenkung hinaus eine Albuminurie und schützen Risiko-Patienten besonders effektiv vor kardiovaskulären Ereignissen. Dies trägt langfristig zur Kostenersparnis bei.