26.04.2010 | Bronchialkarzinom
Radon ist zweitwichtigste Ursache für Lungenkrebs
Etwa fünf Prozent aller Lungenkrebs-Todesfälle in Deutschland gehen auf das Konto einer erhöhten Radon-Belastung, berichten Erlanger Umweltmediziner nach einer Auswertung weltweiter Studien zur Radon-Belastung: „Radon ist damit nach dem Zigarettenrauchen die zweitwichtigste Ursache für Lungenkrebserkrankungen“. Selbst Asbest und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe stellten ein geringeres Lungenkrebsrisiko dar. Die Radon-Belastung sollte in Innenräumen möglichst 100 Becquerel (Bq) pro Kubikmeter Raumluft nicht übersteigen, betonen die Forscher und plädieren für „radonsichere“ Neubauten. Radon-Gase gelangen in der Regel aus dem Untergrund in Gebäude und konzentrieren sich dort. Während etwa in der Außenluft Radonwerte zwischen ein und 15 Bq pro Kubikmeter gemessen worden sind, liegt die Konzentration in Innenräumen bei durchschnittlich 49 Bq. In 36 Prozent aller überprüften Gebäude in Deutschland war die Konzentration der Raumluft höher als 100, in 18 Prozent höher als 200 Bq.
Quelle
- Schmid K et al.: Radon in Innenräumen: Ein in der umweltmedizinischen Diskussion unterschätzter Risikofaktor für Lungenkrebs. Dtsch Arztebl Int 2010; 107(11): 181-186