26.04.2010 | Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
Bereits milde COPD geht aufs Herz
Ein Cor pulmonale bei fortgeschrittener COPD ist ein bekanntes Krankheitsbild. Dass aber bereits geringfügige und sogar asymptomatische Lungenveränderungen die Herzfunktion beeinträchtigen können, haben US-Wissenschaftler in einer Studie mit 2.800 gesunden Probanden im Alter von durchschnittlich 61 Jahren belegt. Mit spirometrischen Tests sowie Kernspin- und Computertomografie untersuchten sie Struktur und Funktion von Herz und Lunge. Dabei stellten sie bei vielen Teilnehmern leichte Veränderungen fest. Die Herzfunktion war um so stärker beeinträchtigt, je ausgeprägter die Atemwegsobstruktion und je mehr Lungengewebe emphysematisch umgewandelt war: Pro zehn Prozentpunkte Emphysemanteil nahm das linksventrikuläre enddiastolische Füllungsvolumen um vier und das Schlagvolumen um knapp drei Milliliter ab. Die Auswurfleistung des Herzens verringerte sich um 0,2 l/min. Bei Rauchern waren die Veränderungen von Herz und Lunge besonders ausgeprägt.
Quelle
- Barr RG et al.: Percent Empysema, Airflow Obstruction, and Impaired Left Ventricular Filling. NEJM 2010; 362(3): 217-227