23.06.2010 | Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
Betablocker von Vorteil für COPD-Kranke?
Eine COPD gilt als relative Kontraindikation für Betablocker, weil die Substanzen Bronchospasmen und ein Atemwegsversagen induzieren können. Deshalb werden auch viele Herzpatienten mit COPD nicht mit den eigentlich nötigen Betablockern behandelt. Durch die Ergebnisse einer niederländischen Studie bei 2.230 COPD-Kranken, von denen 665 mit Betablockern behandelt wurden, gerät dieses Paradigma jetzt aber ins Wanken. Die Therapie mit Betablockern erwies sich im Studienverlauf von im Mittel sieben Jahren nicht nur als sicher, sondern sogar für die Patienten von Vorteil. Die Mortalität wie auch das Risiko für Exazerbationen waren unter Betablockern jeweils um etwa 30 Prozent geringer als bei Patienten ohne Einnahme von Betablockern. Die Vorteile zeigten sich auch bei Patienten ohne manifeste kardiovaskuläre Begleiterkrankungen.
Quelle
- Rutten F et al.: ß-Blockers May Reduce Mortality and Risk of Exacerbations in Patients With Chronic Obstructive Pulmonary Disease. Arch Intern Med 2010; 170(10): 880-887