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  • 01.12.2010 | Clopidogrel-Therapie

    Relevanz von CYP2C19-Genotyp unklar

    Wie relevant Polymorphismen im CYP2C19-Genotyp für den Nutzen einer Clopidogrel-Therapie sind, bleibt trotz neuer Studiendaten unklar. Beunruhigend sind die Ergebnisse einer Meta-Analyse von neun Studien bei fast 9.700 Patienten mit Katheter-Interventionen. Hier waren nicht nur Träger von zwei mit Funktionsverlust einhergehenden CYP2C19-Allelen - echte poor Metabolizer von Clopidogrel -, sondern auch Träger von nur einem solchen Allel von vermehrten kardiovaskulären Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall betroffen. Die Ereignisrate war bei Trägern von einem Allel (ein Viertel der Studienteilnehmer!) um 55 Prozent und von zwei solcher Allele um 75 Prozent erhöht. Die Rate von Stentthrombosen war sogar fast drei- bis vierfach erhöht. In der zweiten Studie bei mehr als 5.000 Patienten mit akutem Koronarsyndrom oder Vorhofflimmern wurde der Zusammenhang nicht bestätigt. Die Clopidogreltherapie war unabhängig vom CYP2C19-Genotyp gleichermaßen wirksam. 

     

    Quellen

    • Mega J et al.: Reduced-Function CYP2C19 Genotype and Risk of Adverse Clinical Outcomes Among Patients Treated With Clopidogrel Predominantly for PCI. JAMA 2010; 304(16): 1821-1830
    • Paré G et al.: Effects of CYP2C19 Genotype on Outcomes of Clopidogrel Treatment. N Engl J Med 2010; 363:1704-1714
    Quelle: Ausgabe 12 / 2010 | Seite 4 | ID 140469