01.03.2011 | Clostridium difficile-Infektion (CDI)
Neue US-Leitlinie zum CDI-Management
Infektionen mit Clostridium difficile (CD) sind die häufigste Ursache einer nosokomialen Durchfallerkrankung. Aufgrund der deutlichen Zunahme der Inzidenz und des Auftauchens eines besonders virulenten Bakterienstammes haben die US-Gesellschaften für Infektionskrankheiten (IDSA) und für Epidemiologie des Gesundheitswesens (SHEA) eine neue Leitlinie zum CDI-Management bei Erwachsenen herauszugeben. Eine CDI ist häufig Antibiotika-assoziiert. Folgende Kriterien müssen zur Diagnose erfüllt sein:
- Durchfall (mindestens drei ungeformte Stuhlgänge pro Tag)
- Nachweis von toxinproduzierenden CD bzw. CD-Toxin im Stuhl
- Endoskopischer oder histopathologischer Nachweis einer pseudomembranösen Kolitis.
Auf eine Infektion untersucht werden brauchen in der Regel nur diarrhoische Stühle. Eine Ausnahme bildet lediglich der Verdacht auf einen CDI-bedingten Ileus. In der klinischen Praxis ist nach heutigem Kenntnisstand für den Erregernachweis eine Kombination aus Enzymimmunoassay (EIA) und zytotoxischem Zelltest (CTA) optimal. Die sensitivere Stuhlkultur bleibt epidemiologischen Studien vorbehalten. PCR-Tests taugen noch nicht für den Routine-Einsatz.
Patienten mit CDI sollten während der Diarrhoe-Phase in separaten Krankenzimmern untergebracht werden. Besucher und Pflegepersonal müssen Handschuhe und Schutzkittel tragen und nach jedem Patientenkontakt die Hände waschen. Auf wieder verwendbare elektronische Rektalthermometer sollte verzichtet werden. Eine Testung potenziell infizierter Personen ohne Symptome ist ebenso wenig sinnvoll wie wiederholte Testungen zur Therapiekontrolle.
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