30.08.2010 | COPD-Exazerbation
Initiale orale Steroidtherapie offenbar so wirksam wie Hochdosis-i.v.-Therapie
Die in Leitlinien empfohlene hochdosierte i.v.-Therapie mit Glukokortikoiden bei hospitalisierten Patienten mit akuter Exazerbation einer COPD ist nach dem Ergebnis einer US-Studie gar nicht unbedingt erforderlich. Genauso gute Ergebnisse wurden mit einer initialen oralen Steroiddosis in niedrigerer Dosis erzielt. Die US-Forscher verglichen die Verläufe von fast 74.000 COPD-Patienten, die in den ersten zwei Kliniktagen eine i.v.-Therapie erhielten, mit denen von 6.220 Patienten, bei denen die Therapie oral begonnen wurde. Weder bei der Klinikmortalität (1,4 vs. 1,0 Prozent) noch bei der Häufigkeit eines Behandlungsversagens (10,9 vs. 10,3 Prozent) gab es deutliche Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Bei mehr als jedem fünften initial oral behandelten Patienten wurde später auf eine i.v.-Therapie gewechselt. Die Autoren glauben, dass die gegenwärtigen Therapiestrategien überdacht werden sollten und Kosteneinsparungen möglich seien.
Quelle
- Lindenauer PK et al.: Association of Corticosteroid Dose and Route of Administration With Risk of Treatment Failure in Acute Exacerbation of Chronic Obstructive Pulmonary Disease. JAMA 2010; 303(23): 2359-2367