30.06.2009 | Demenztherapie
Cholinesterase-Hemmer erhöhen Sturz- und Frakturrisiko
Eine Therapie mit Cholesterinesterase (Che)-Hemmern verlangsamt die Herzfrequenz und kann das Risiko von Synkopen und Sturz-bedingten Hüftfrakturen von Demenz-Patienten erhöhen, berichten kanadische Wissenschaftler nach einer großen Fall-Kontroll-Studie. Beteiligt waren 19.803 ältere Demenz-Patienten, die mit Che-Hemmern behandelt wurden, und 61.499 Demenzpatienten ohne Che-Therapie. Das Risiko für eine Klinikeinweisung wegen einer Synkope oder einer Bradykardie war bei behandelten Patienten um 76 Prozent bzw. 69 Prozent höher als in der Kontrollgruppe. Die Rate von Hüftfrakturen war um 18 Prozent erhöht. Che-Hemmer sollen Demenzpatienten nicht vorenthalten werden, betonen die Autoren; aber das Risiko von Bradykardien und Synkopen werde bisher unterschätzt und sollte bei der Verschreibung der Medikamente berücksichtigt werden.
Quelle
- Gill S et al.: Syncope and Its Consequences in Patients With Dementia Receiving Cholinesterase Inhibitors. Arch Intern Med 2009; 169(9): 867-873