15.08.2007 | Depressionen
Erhöhtes Frakturrisiko unter Serotonin-Wiederaufnahmehemmern
Bei der Behandlung älterer depressiver Patienten mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) sollte an ein erhöhtes Frakturrisiko gedacht werden. Laut einer kanadischen Kohortenstudie mit 5.008 zufällig ausgewählten Erwachsenen im Alter ab 50 Jahren ist bei regelmäßiger SSRI-Einnahme das Risiko für Knochenbrüche, etwa bei einem Sturz aus dem Bett, verdoppelt. 137 Studienteilnehmer nahmen täglich SSRI ein. Die Beobachtungsdauer betrug fünf Jahre. Die Frakturen betrafen Unterarm (40 Prozent), Fuß (20 Prozent), Hüfte und Rippen (je 13 Prozent), Oberschenkel (9 Prozent) und Rücken (4 Prozent). Das erhöhte Frakturrisiko war unabhängig von möglichen Kofaktoren wie der ebenfalls unter SSRI beobachteten erhöhten Sturzneigung (2,2-fach erhöht) und verringerten Knochendichte (– 4 Prozent Hüfte, –2,4 Prozent Lendenwirbelsäule).
Quelle
- Richards J.B. et al.: Effect of Selective Serotonin Reuptake Inhibitors on the Risk of Fracture. Arch Intern Med 2007; 167: 188-194