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  • 26.04.2010 | Depressionen

    Fachübergreifende S3-Leitlinie zur Diagnose und Therapie bei Depressionen

    Depressive Störungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen. Patienten berichten allerdings nur selten spontan darüber, sondern müssen meist aktiv dazu befragt werden. Früherkennung, Diagnostik und Therapie von Patienten mit unipolarer Depression soll jetzt die erste S3-Leitlinie verbessern. Sie kam Ende vergangenen Jahres durch Zusammenarbeit zahlreicher Fachgesellschaften zu Stande und hat inzwischen auch den Stellenwert einer nationalen Versorgungsleitlinie (NVL). 

     

    Zur Früherkennung bei Verdacht auf eine depressive Störung eignen sich danach der WHO-5-Fragebogen, die allgemeine Depressionsskala (ADS) oder der Gesundheitsfragebogen für Patienten (PHQ-D), aber auch der schnelle „Zwei-Fragen-Test“ nach Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit bzw. nach allgemeiner Lust- und Freudlosigkeit im vergangenen Monat.  

    Haupt- und Nebensymptome werden unterschieden

    Wegweisend bei der Diagnostik ist die Unterteilung in Haupt- und Zusatzsymptome der Depression. Hauptsymptome sind gedrückte, depressive Stimmung, Interessenverlust, Freudlosigkeit, Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit. Zusatzsymptome sind verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Gefühl von Schuld und Wertlosigkeit, negative und pessimistische Zukunftsperspektiven, Suizidgedanken oder -handlungen, Schlafstörungen, verminderter Appetit. 

     

    Eine depressive Störung nach ICD-10 besteht, wenn mindestens zwei - bei einer schweren Episode drei - Hauptsymptome über mindestens zwei Wochen anhalten oder aber ungewöhnlich schwer oder schnell auftreten. Leichte Episoden sind durch mindestens zwei Zusatzsymptome charakterisiert, die vom Arzt erfragt werden sollten. Bei mittelschweren Episoden werden drei bis vier, bei schweren Episoden mindestens vier Zusatzsymptome vorausgesetzt. Eine Subtypisierung erfasst zusätzliche psychotische Symptome sowie ein somatisches Syndrom mit Morgentief, Appetit-, Gewichts- oder Libidoverlust oder auch Schlafstörungen.  

    Suizidgedanken abklären!