27.10.2009 | Diarrhoe
Nur wenige Probiotika schützen vor Diarrhoe
Nur wenige Mikroorganismen schützen laut einer Literaturübersicht vor Durchfällen. Valide Daten zur Wirksamkeit in der Primär- und Sekundärprävention liegen vor allem für Saccharomyces (S.) boulardii und einige Lactobacillus-Stämme vor. Dies gilt auch für die Therapie: Bei Antibiotika-assoziierter Diarrhoe von Kindern und Erwachsenen - als Hauptauslöser gilt eine Besiedlung des Darms mit Clostridium difficile - haben sich Lactobacillus GG (LGG), S. boulardii sowie eine Kombination aus Bifidobacterium lactis und Streptococcus thermophilus in Kombination mit einer oralen Rehydratation als nützlich erwiesen. Auch bei Rotavirus-induzierten Durchfällen reduziert LGG Dauer und Häufigkeit der Symptome. Die Wirksamkeit hängt auch von der Dosierung ab: Erst ab einer Zufuhr von zehn Billionen CFU (colony forming units) pro Tag, ist nach Angaben der Autoren eine nennenswerte Wirkung zu erwarten. Generell sind Probiotika bei Kindern offenbar wirksamer als bei Erwachsenen.
Quelle
- Guarino A et al.: Probiotics as Prevention and Treatment for Diarrhea. Current Opinion in Gastroenterology 2009; 25(1): 18-23