Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 21.06.2007 | Endokarditisprophylaxe

    Antibiotikagabe wird in den USA nur noch bei Hochrisikopatienten empfohlen

    Nach Durchsicht der seit 1950 bis 2006 erschienenen englischsprachigen Literatur zur Prävention der infektiösen Endokarditis (IE) und Beratung mit Expertengruppen hat die American Heart Association (AHA) in Kooperation mit anderen Fachgesellschaften wie der American Dental Association ihre Empfehlungen zur Endokarditisprophylaxe neu überarbeitet. Die Indikationen wurden deutlich eingeschränkt.  

    Prophylaxe vor zahnärztlichen Eingriffen

    So sollten vor zahnärztlichen Eingriffen nur noch Hochrisikopatienten eine Antibiotikaprophylaxe erhalten. Dazu gehören: 

    • Patienten mit künstlichen Herzklappen
    • Patienten mit bereits durchgemachter infektiöser Endokarditis
    • Herztransplantierte mit Valvulopathie
    • Patienten mit unbehandelten zyanotischen Herzfehlern sowie
    • Patienten mit Herzfehlern innerhalb von sechs Monaten nach operativer Korrektur, wenn Prothesen verwendet wurden, und dauerhaft bei Patienten mit Restdefekten in der Nähe prothetischen Materials.

     

    Hingegen wird bei Patienten mit Mitral- und Aortenvitien, rheumatischer Herzerkrankung, Ventrikel- oder Vorhofseptumdefekten oder hypertropher Kardiomyopathie jetzt keine routinemäßige Endokarditisprophylaxe mehr empfohlen. 

    Nutzen bei Nicht-Hochrisikopatienten minimal

    Grund für die Indikationseinschränkung ist das allgemein niedrige Risiko von eins auf 14 Millionen Eingriffe, in der Folge zahnärztlicher Behandlungen eine IE zu bekommen. Bei Kunstklappenträgern beträgt es eins zu 114.000, bei Patienten mit bereits durchgemachter IE eins zu 95.000. Selbst wenn eine Antibiotikaprophylaxe 100-prozentigen Schutz bieten würde – was keineswegs belegt ist –, wäre der Nutzen bei Nicht-Hochrisikopatienten minimal, so die Experten.