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  • · Article · Epidemiologie

    Bei Infarkt-Sterblichkeit ist ein Plateau erreicht

    Nach Jahren der Rückläufigkeit hat die Herzinfarkt-Sterblichkeit in Deutschland wieder leicht zugenommen. Nach dem Deutschen Herzbericht 2014, der jährlich von der Deutschen Herzstiftung zusammen mit den ärztlichen Fachgesellschaften für Kardiologie (DGK), Herzchirurgie und Kinderkardiologie herausgegeben wird, starben im Jahr 2012 in Deutschland 52.516 Menschen an akutem Herzinfarkt (2011: 52.113). Die Infarkt-Sterberate lag bei rund 65 pro 100.000 Einwohner (2011: 63,7). Ebenfalls leicht zugenommen im Vergleich zu 2011 hat die Zahl der Todesfälle durch Herzinsuffizienz (rund +46.000), Herzrhythmusstörungen (+25.000) und Klappenerkrankungen (knapp +15.000).

     

    Steigende Lebenserwartung verhindert weitere Absenkung

    „Wir haben bei der Reduktion der Mortalität durch ischämische Herzkrankheiten offenbar ein Plateau erreicht“, sagte Professor Dr. Christian Hamm, Präsident der DGK, bei der Vorstellung des Herzberichts Ende Januar 2015 in Berlin. Eine weitere Absenkung werde angesichts der zunehmend steigenden Lebenserwartung schwierig sein. Im Vergleich zu 1992 hat die Infarkt-Mortalität in Deutschland um etwa 40 % abgenommen. Zugenommen hat aber die Morbidität an ischämischen Herzerkrankungen, vor allem bei Herzinsuffizienz, Klappenerkrankungen und Vorhofflimmern.

     

    Höchste Infarkt-Mortalität in Brandenburg

    Nach wie vor besteht bei der Mortalität ein deutliches Ost-West-Gefälle. Die Infarkt-Mortalität war in Brandenburg und Sachsen-Anhalt (105 bzw. 103 pro 100.000) rund doppelt so hoch wie in Hessen (54), Hamburg (52) und Schleswig-Holstein (46). Deutlich mehr Infarkt-Todesfälle als im Durchschnitt gab es auch in Sachsen (94), Mecklenburg-Vorpommern (79) und Thüringen (79). Die Gründe für die großen regionalen Unterschiede sind unklar. Neue Studiendaten für Sachsen-Anhalt weisen allerdings darauf hin, dass hier auch KHK-Risikofaktoren wie Rauchen, Adipositas, Hypertonie und Diabetes besonders weit verbreitet sind. Eine Rolle spielen vermutlich auch Sozialfaktoren wie höhere Arbeitslosigkeit im Bundesländervergleich.

     

    Zunahme von Herzkatheter-Eingriffen

    Auch bei diagnostischen oder therapeutischen Herzkatheter-Eingriffen wurde eine weitere leichte Zunahme verzeichnet. Die Zahl lag 2013 bei rund 885.000 Eingriffen, darunter mehr als 337.000 PCI. Weiterhin sind an 79 Zentren rund 100.000 Herzoperationen erfolgt, meist koronare Bypass-Operationen. Eine Erfolgsgeschichte ist die Behandlung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern. Die Sterblichkeit der Kinder hat im Vergleich zu 2012 um 65 % abgenommen und liegt inzwischen bei unter 2 %. Jährlich kommen in Deutschland mehr als 7.000 Kinder mit angeborenem Herzfehler zur Welt.

     

    Quelle

    • Deutscher Herzbericht 2014, herausgegeben von der Deutschen Herzstiftung zusammen mit den ärztlichen Fachgesellschaften für Kardiologie (DGK), Herzchirurgie und Kinderkardiologie

     

    Informationen

    Quelle: Ausgabe 03 / 2015 | Seite 1 | ID 43208483