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  • 30.11.2009 | Epidemiologie

    Von einem Tumor geheilte Kinder bleiben lebenslang krebsgefährdet

    Bereits in früheren Studien hat sich gezeigt, dass nach einer überstandenen Krebserkrankung in der Kindheit das Risiko für eine zweite Tumorerkrankung erhöht ist. Mit Hilfe von Krebsregistern aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden ist jetzt belegt worden, dass dieses erhöhte Krebsrisiko lebenslang besteht. 

     

    Es wurden Daten von knapp 48.000 Personen ausgewertet, die zwischen 1943 und 2005 an Krebs erkrankt waren. Ein Drittel der Betroffenen war zum Zeitpunkt der Diagnose bis zu vier Jahre alt, jeweils 19 Prozent waren fünf bis neun bzw. zehn bis 14 Jahre alt und 29 Prozent waren 15 bis 19 Jahre alt. Am häufigsten wurden Leukämien (26 Prozent) und Neoplasien des zentralen Nervensystems (23 Prozent) diagnostiziert, gefolgt von Lymphomen (13 Prozent), malignen epithelialen Neoplasien (acht Prozent), Bindegewebs-Sarkomen und Knochentumoren (je sechs Prozent) sowie Nierentumoren und Neoplasien des Sympathikus (je vier Prozent).  

     

    Für jede Altersgruppe war das Risiko eines zweiten Primärtumors im weiteren Leben signifikant höher als in der Allgemeinbevölkerung - selbst noch bei fast 70-Jährigen. Jeder dritte Zweittumor wurde bei Personen im Alter von 40 bis 74 Jahren diagnostiziert. Insgesamt wurden in der Kohorte bis 2005 1.180 Zweittumore registriert, erwartet worden wären aber nur 356 Tumorerkrankungen. Damit war das Krebsrisiko von Personen, die in der Kindheit oder Jugend eine Krebserkrankung überlebt hatten, etwa 3,3-fach höher als in der Allgemeinbevölkerung. Besonders stark erhöht war das Risiko für einen Tumor des Bindegewebes (zwölffach erhöht), der Knochen (zehnfach), des Gehirns (achtfach) und der Schilddrüse (fünffach).