30.08.2010 | Fall-Kontroll-Studien
SSRI/Amantadin mit Augenläsionen assoziiert
Die Einnahme einiger selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) ist nach dem Ergebnis einer großen Fall-Kontroll-Studie in den USA mit einem erhöhten Kataraktrisiko verbunden. Besonders deutlich war der Zusammenhang bei aktueller Einnahme von Fluvoxamin (Risikoerhöhung um 39 Prozent), Venlafaxin (33 Prozent) und Paroxetin (23 Prozent). Im Schnitt wurde die Kataraktdiagnose nach 656 Tagen Therapie gestellt. Frühere Einnahmen von SSRI wurden nicht mit Katarakt assoziiert. In der Studie wurden Daten von 19.000 Personen ab 65 Jahren mit Katarakt mit 190.000 Kontrollpersonen verglichen.
In einer weiteren Fall-Kontroll-Studie in Südkorea wurde die Beeinflussung der Cornea unter Therapie mit dem Parkinsonmittel Amantadin bestätigt. Bei 169 Parkinson-Patienten wurde unter Therapie eine dosisabhängige Abnahme der Endothelzelldichte in der Cornea im Vergleich zu einer Kontrollgruppe festgestellt.
Quellen
- Wee R et al.: The Effect of Amantadine on Corneal Endothelium in Subjects with Parkinson‘s Disease. Opthalmology 2010; 117(6): 1214-1219
- Etminan M et al.: Selective Serotonin Reuptake Inhibitors and the Risk of Cataracts. Opthalmology 2010; 117(6): 1251-1255