26.09.2008 | Fallbericht
Allergisches Kontaktekzem durch ein Henna-Tattoo auf Armen und Händen
Das Färbemittel Henna gilt als gering allergen. Dennoch sind bei Henna-Tattoos schwere Hautreaktionen nicht auszuschließen. Britische Wissenschaftler beschreiben den Fall einer 18-jährigen Frau aus Kuweit, die sechs Tage nach einer Henna-Tättowierung an Armen und Händen an der Applikationsstelle zunächst starkes Brennen und Jucken spürte. Einen Tag später bildeten sich Pusteln und Bläschen. Grund der allergischen Reaktion war die Substanz Paraphenylenediamin (PPD), die Henna oft zum schnelleren Trocknen und Abdunklen der Farbe beigemischt wird. PPD, das auch in Haarfärbemitteln enthalten ist, ist ein bekanntes Allergen, schreiben die Dermatologen. Wer darauf sensitiv reagiert, vertrage oft auch Sonnenschutzmittel mit Aminobenzoesäure, einige Lokalanästhetika und Sulfonamide nicht. Die Patientin wurde lokal mit hochpotenten Kortikosteroiden behandelt. Darunter verschwanden die Läsionen, allerdings blieb eine Hyperpigmentierung der Haut zurück.
Quelle
- Evans C, Fleming J: Allergic Contact Dermatitis from a Henna Tattoo. NEJM 2008; 359: 627