15.01.2008 | Fettstoffwechselstörung
Erhöhung des HDL-Cholesterins wertlos?
Die Rolle des HDL-Cholesterins bei kardiovaskulären Erkrankungen ist bisher nicht vollständig geklärt. Eine Blockade des Cholesterol-Ester-Transfer-Proteins (CETP), durch die das HDL-Cholesterin erhöht wird, hat bei kardiovaskulären Hochrisiko-Patienten keine präventive Wirkung, haben US-Wissenschaftler festgestellt. Ganz im Gegenteil: Die Behandlung mit Torcetrapib, einem potenten CETP-Hemmstoff, erhöhte sogar Mortalität und Morbidität.
In der Studie wurden 15.067 Patienten zwischen 45 und 75 Jahren mit kardiovaskulären Erkrankungen mit Atorvastatin behandelt und erhielten zusätzlich randomisiert Torcetrapib oder Plazebo. Nach einem Jahr musste die Studie wegen einer Übersterblichkeit in der Torcetrapib-Gruppe (93 vs. 59 Todesfälle) und einer um 25 Prozent erhöhten Rate von KHK-Komplikationen abgebrochen werden, obwohl das HDL-Cholesterin in der Gruppe um 34 mg/dl (72 Prozent im Vergleich zu den Ausgangswerten) erhöht worden war. Andererseits waren bei den Patienten dieser Gruppe auch systolischer Blutdruck, Natrium-, Bikarbonat- und Aldosteronserumspiegel gestiegen und die Kaliumwerte gefallen.
Quelle
- Barter PJ et al.: Effects of Torcetrapib in Patients at High Risk for Coronary Events. NEJM 2007; 357: 2109-2122
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