29.07.2009 | Gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD)
Psychische Komorbidität beeinflusst GERD-Symptome und Therapieerfolg
Psychische Begleiterkrankungen sind bei GERD-Patienten häufig und beeinflussen die Krankheitswahrnehmung. Nach dem Ergebnis einer Literaturanalyse von US-Forschern sind psychische Probleme nicht prädiktiv für einen bestimmten GERD-Typ. Akuter Stress zum Beispiel setzt die Wahrnehmungsschwelle im Ösophagus herab, so dass auch geringfügige Säurereize als schmerzhaft empfunden werden. Auch anhaltender Stress, etwa bei sexuellem oder körperlichem Missbrauch, kann zu einer ösophagealen Hypersensitivität führen. Zudem nehmen psychisch kranke Patienten GERD-Symptome oft verstärkt wahr und berichten entsprechend häufig darüber. Zur optimalen Therapie von GERD-Patienten mit psychischen Begleiterkrankungen gibt es kaum Daten. Trizyklische Antidepressiva und Benzodiazepine sind ungünstig: Sie reduzieren den Tonus des unteren Ösophagussphinkters, vermindern die Bikarbonatsekretion im Speichel und verlangsamen die Magenentleerung.
Quelle
- Mizyed I et al.: Gastroesophageal Reflux Disease and Psychological Comorbidity. Alimentary Pharmacology & Therapeutics 2009; 29 (4): 351-358