25.02.2009 | Gehirnleistung
Früher Diabetes erhöht das Demenzrisiko
Zwischen Diabetes und Demenz gibt es einen Zusammenhang, dies hat eine große schwedische Zwillingsstudie bestätigt. Die drei wesentlichen Erkenntnisse: Zum einen erhöht ein Diabetes offenbar nicht nur das Risiko für vaskuläre Demenz, sondern auch - und dies wird kontrovers diskutiert - für Alzheimer. Zweitens steigt das Demenzrisiko deutlich, wenn der Diabetes schon in mittleren Jahren auftritt. Und drittens scheinen Umweltfaktoren und Lebensstil im Erwachsenenleben im Zusammenhang mit einem Diabetes in mittleren Jahren und einer späteren Demenz zu stehen.
Für die Studie wurden kognitive Tests von 13.693 Zwillingen über 65 Jahren ab dem Jahr 1998 ausgewertet: 467 Personen waren dement, davon hatten 292 Alzheimer und 105 eine vaskuläre Demenz. Bei Diabetikern war das Alzheimerrisiko um 70 Prozent erhöht, bei einem Diabetes vor dem 65. Lebensjahr erhöhte sich das Alzheimerrisiko gar um 125 Prozent. Das Risiko für eine vaskuläre Demenz war dann verdreifacht. Durch den Vergleich von 210 Zwillingspaaren, von denen jeweils nur ein Zwilling dement war, konnten die Wissenschaftler ausschließen, dass genetische oder familiäre Faktoren für das erhöhte Demenzrisiko bei frühem Diabetes verantwortlich sind.
Die wachsende Evidenz, dass eine Verbindung zwischen Diabetes, vaskulären Schäden und neurodegenerativen Veränderungen im Gehirn besteht, unterstützt auch eine französische Studie mit 7.087 Teilnehmern: Hohe Triglyzeride erhöhten hier das Risiko für eine vaskuläre Demenz um das 2,3-Fache, ein Diabetes um das 2,5-Fache. Die Autoren empfehlen, diese Risikofaktoren besser zu behandeln, um das Risiko für eine Demenz zu senken.
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