27.10.2009 | Gestationsdiabetes
Mutter und Kind profitieren von Behandlung auch bei nur „mildem“ Gestationsdiabetes
Seit langem wird diskutiert, ab wann ein Gestationsdiabetes behandlungsbedürftig ist. Eine US-Studie zeigt nun: Die Therapie lohnt auch beim „milden“ Diabetes, definiert als normaler Nüchternblutzucker (< 95 mg/dl) bei gleichzeitig erhöhten postprandialen Werten im oralen Glukosetoleranztest (oGTT). 958 Frauen mit mildem Gestationsdiabetes erhielten randomisiert entweder eine Ernährungstherapie, falls nötig auch Insulin (36 Frauen), oder eine Standardbetreuung. Zwar ergab sich im primären Endpunkt (Totgeburten, perinatale Todesfälle sowie neonatale Komplikationen) nur ein Trend zugunsten der behandelten Gruppe. Doch wurde die Rate sekundärer Endpunkte reduziert, darunter Übergewicht und Schulterdystokien beim Baby sowie Schnittgeburten, Gestationshypertonie und Präeklamsie der Mutter - zum Teil um mehr als die Hälfte.
Quelle
- Landon MB et al.: A Multicenter, Randomized Trial of Treatment for Mild Gestational Diabetes. NEJM 2009; 361: 1339-1348