27.05.2008 | Hantavirus-Infektionen
Drastische Zunahme der Nephropathia epidemica in Deutschland
Die Nephropathia epidemica, eine mildere Form des durch Hantaviren ausgelösten hämorrhagischen Fiebers mit renalem Syndrom, hat im vergangenen Jahr in Deutschland stark zugenommen. Während im Jahr 2006 insgesamt nur 56 Fälle gemeldet wurden, waren es im Jahr 2007 1.619 Fälle. Über 60 Prozent der Infektionen wurden in Baden-Württemberg gemeldet. Als Ursache der Epidemie gelten im letzten Jahr besonders günstige Umwelt- und Nahrungsbedingungen für die Rötelmaus, Hauptüberträger von Hantaviren, deren Bestände sich vervielfacht haben. Hantavirus-Infektionen beginnen mit plötzlich einsetzendem Fieber, Kopfschmerz, Myalgien und grippeähnlichen Beschwerden. Im Anschluss kommt es zur pulmonalen oder renalen Ausprägung. Die Nephropathia epidemica wird durch den Hantavirus-Subtyp Puumala ausgelöst. Es gibt bisher weder einen Impfstoff noch eine spezifische Therapie.
Quelle
- Krautkrämer E, Zeier M: Zunehmende Verbreitung der Nephropathia epidemica in Deutschland. DMW 2008; 133: 476-478