29.10.2007 | Herzbericht 2006
Sterberate Herzkranker ist rückläufig
Die Sterblichkeit bei Herzerkrankungen ist in Deutschland weiter gesunken. Das zeigt der bei der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Köln präsentierte „Herzbericht 2006“. Doch nicht alle Deutschen profitieren davon in gleicher Weise: Bremer, Hamburger, Baden-Württemberger und Berliner haben bundesweit das geringste Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben. Das höchste kardiale Risiko haben Einwohner aus dem Saarland, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Berliner sterben am seltensten an Herzinfarkt
Die Sterblichkeit für alle fünf im Bericht untersuchten Krankheitsgruppen (KHK, Vitien, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und angeborene Fehlbildungen des Kreislaufsystems) weist unter den Bundesländern eine erhebliche Spanne auf: Hamburg liegt bei der kardialen Mortalität um knapp 23 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, Sachsen-Anhalt um mehr als 17 Prozent darüber. Die Sterblichkeit beim akuten Herzinfarkt ist im Raum Berlin mit Abstand am niedrigsten (73 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt).
Zum Teil, aber bei weitem nicht zur Gänze lassen sich die Unterschiede mit den regionalen Versorgungsstrukturen erklären. „Das Vorhandensein eines Herzzentrums oder von Linksherzkatheter-Messplätzen ist kein Garant für eine niedrige Sterbeziffer“, betonte der Autor des Berichts, Dr. Ernst Bruckenberger aus Hannover.
2006 standen in Deutschland insgesamt 653 Linksherzkatheter-Messplätze zur Verfügung, das sind rund acht Prozent mehr als im Jahr davor. Die Zahl der Linksherzkatheter-Untersuchungen stieg um 4,5 Prozent auf 806.533 und die Zahl der Ballondilatationen (PCI) um 7,4 Prozent auf 291.050. 2006 wurden mit 249.486 um 8,2 Prozent Stents mehr eingesetzt als 2005, der Anteil der Arzneimittel-beschichteten Stents (DES) hat sich im Vergleich zum Jahr davor von 28 auf 33 Prozent erhöht. Auch bei über 80-jährigen Patienten erfolgen immer häufiger Katheter-Interventionen und immer seltener Bypass-Operationen. Die Lebenserwartung hat in Deutschland von 1980 bis 2002 um 5,8 Jahre zugenommen. Den größten Anteil daran mit rund 2,6 Jahren hat die sinkende Sterblichkeit bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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