28.05.2009 | Herzinfarkt
Bei optimaler KHK-Therapie sind Omega-3-Fettsäuren wirkungslos
Werden Postinfarkt-Patienten leitliniengerecht behandelt, wird durch zusätzliche Einnahme von Omega-3-Fettsäuren kein messbarer Nutzen erzielt. Das hat eine Studie mit insgesamt 3.827 Patienten aus 104 deutschen Zentren in den Jahren 2003 bis 2007 ergeben. Die Hälfte der Patienten nahm über ein Jahr täglich ein Gramm hochgereinigte Fischsäureethylester ein (460 mg EPA, 380 mg DHA), die andere Hälfte Placebo. Weder auf den primären Endpunkt plötzlicher Herztod noch auf sekundäre Endpunkte wie Gesamt-Sterblichkeit, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Herzrhythmusstörungen oder Katheterinterventionen hatten Omega-3-Fettsäuren einen signifikanten Einfluss, berichtete Professor Dr. Jochen Senges aus Ludwigshafen beim Kardiologenkongress in Mannheim. Die Ergebnisse stehen im Gegensatz zur GISSI-Präventionsstudie vor etwa zehn Jahren, in der mit Omega-3-Fettsäuren die Zahl der plötzlichen Herztode deutlich reduziert wurde. Senges: „In der aktuellen Studie wurden die Patienten optimal mit ASS, Betablockern und ACE-Hemmern behandelt. Hier bringen Omega-3-Fettsäuren offenbar keinen Zusatznutzen.“
Quelle
- 75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, 16. - 18. April 2009, Mannheim, Jochen Senges, Ludwigshafen