09.08.2007 | HIV-Infektion
Unter antiretroviraler Therapie KHK-Risiko leicht erhöht
Berichte über Herzinfarkte und vorzeitige Atherosklerose unter antiretroviraler Therapie haben viele HIV-Infizierte verunsichert. Nach den Ergebnissen einer internationalen Beobachtungsstudie über insgesamt 94.469 Patientenjahre ist das relative Infarktrisiko unter Einnahme von Proteaseinhibitoren (PI) tatsächlich leicht um 16 Prozent und unter nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmern (NNRTI) um fünf Prozent erhöht. Werden die Einflüsse durch begleitende Veränderungen im Lipidstoffwechsel herausgerechnet, bleibt nur noch bei den PI eine leichte Erhöhung des relativen Herzinfarktrisikos um zehn Prozent. Gemessen an anderen Risikofaktoren wie Rauchen oder Diabetes und im Vergleich zu den Gefahren einer unkontrollierten Virämie dürfte die Risikoerhöhung insgesamt eher in den Hintergrund treten.
Quelle
- Lundgren J et al.: Class of Antiretroviral Drugs and the Risk of Myocardial Infarction. The DAD Study Group. NEJM 2007, 356: 1723-1735.