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  • 21.06.2007 | Hormonersatztherapie

    Hormontherapie vor allem für ältere Frauen riskant

    Die Risiken einer Hormontherapie bei postmenopausalen Frauen variieren nach neuen Untersuchungsdaten in Abhängigkeit des Alters der Behandelten und der zurückliegenden Zeitspanne seit Eintreten der Menopause. Ein erhöhtes Risiko für koronare Herzkrankheit (KHK) unter Hormontherapie besteht danach vor allem für Frauen, die bei Therapiebeginn schon in einem fortgeschrittenen Alter waren. Umgekehrt wurde bei jüngeren Frauen, die Hormone einnahmen, dem Trend nach eine verringerte Mortalität beobachtet. Der Zeitpunkt des Beginns einer Hormontherapie ist aber offenbar nur für das KHK-Risiko von Bedeutung. Bei allen Frauen war unabhängig vom Alter das Schlaganfallrisiko um etwa 30 Prozent erhöht. 

     

    Die neuen Daten stammen aus Zweitanalysen der Women´s Health Initiative (WHI)-Studie mit über 27.000 Frauen in der Postmenopause, die mit konjugierten Östrogenen allein oder in Kombination mit Progesteron oder mit Placebo behandelt wurden. Beide Arme der Untersuchung wurden wegen erhöhter Gesundheitsrisiken und ausbleibender Wirkung bei der Prophylaxe von KHK vorzeitig gestoppt. Durch die jetzt vorgelegte detailliertere Zweitauswertung werden die ersten Ergebnisse bestätigt: „Insgesamt wird durch die Hormontherapie das KHK-Risiko nicht verringert“, so die US-Wissenschaftler. Während bei Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren keine Beeinflussung des KHK-Risikos zu erkennen war, war das Risiko bei Frauen zwischen 70 und 79 Jahren tendenziell um fast 30 Prozent erhöht. Betroffen von koronaren Komplikationen waren vor allem ältere Frauen, bei denen die Behandlung wegen Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen begonnen worden war. Bestätigt wurde auch das erhöhte Brustkrebsrisiko bei Frauen, die kombiniert Östrogen und Progesteron einnahmen. 

     

    Praxistipp

    Bei jüngeren Frauen mit postmenopausalen Beschwerden kann eine Hormontherapie zur kurzfristigen Symptomlinderung ohne Weiteres erwogen werden. Die neuen Daten ändern nichts an der Empfehlung, dass eine Hormontherapie nicht zur KHK-Prophylaxe begonnen werden sollte. 

    Quelle

    • Roussouw J.E. et al.: Postmenopausal Hormone Therapy and Risk of Car-diovascular Disease by Age and Years since Menopause. JAMA 2007, 297: 1465-1477.