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  • 15.08.2007 | Hormontherapie

    Brustkrebspatientinnen brechen Tamoxifentherapie oft viel zu früh ab

    Durch eine Behandlung mit dem selektiven Östrogen-Rezeptor-Modulator Tamoxifen können weltweit schätzungsweise über 40.000 Rezidive hormonsensitiver Mammakarzinome vermieden werden. Doch darauf, dass Frauen mit Brustkrebs im klinischen Alltag eine orale Hormontherapie langfristig konsequent fortsetzen, ist nach Ansicht irischer Wissenschaftler kein Verlass. Neuen Daten zufolge brechen fast ein Viertel der Patientinnen eine Tamoxifen-Behandlung bereits innerhalb eines Jahres ab.  

    Fast 3000 Patientinnen untersucht

    Die Wissenschaftler um Thomas I. Barron vom Department of Pharmacology & Therapeutics am Trinity College & St. James‘ Hospital in Dublin prüften Daten einer nationalen Datenbank zu 2.816 Frauen im Alter ab 35 Jahren, die wegen Brustkrebs eine Tamoxifen-Therapie begonnen hatten. 22 Prozent der Patientinnen beendeten die Behandlung bereits innerhalb des ersten Jahres; nach 24 Monaten betrug die Abbruchrate 28, nach dreieinhalb Jahren gar 35 Prozent. Alternative Behandlungen wurden nicht begonnen.  

     

    Oft waren unerwünschte Wirkungen wie Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen der Grund, die Tamoxifen-Behandlung zu beenden. Auch der Gebrauch von Antidepressiva war ein Risikofaktor für einen vorzeitigen Therapieabbruch. Das Alter der Patientinnen scheint ebenfalls eine Rolle zu spielen: Die Abbruchraten waren besonders hoch bei den 35- bis 44-jährigen sowie bei den über 75-jährigen Patientinnen. 

    Erhöhtes Risiko bei Therapieabbruch

    In Studien wurde belegt, dass die vorzeitige Beendigung einer Tamoxifen-Therapie bei Brustkrebs sowohl mit einer erhöhten Rate von Rezidiven als mit einer erhöhten Sterberate assoziiert ist. Die optimale Behandlungsdauer liegt derzeit bei fünf Jahren.