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  • 09.08.2007 | Infektiologie

    Indikationen für Telithromycin wurden eingeschränkt

    Aufgrund möglicher schwerer Nebenwirkungen in seltenen Fällen sind die Indikationen des Antibiotikums Telithromycin (Ketek®) eingeschränkt worden. Wie das Unternehmen Sanofi-Aventis in einem Rote-Hand-Brief mitteilt, ist der Einsatz zur Therapie von Exazerbationen der chronischen Bronchitis sowie bei akuter Sinusitis nur indiziert, wenn Resistenzen gegen Betalaktame oder Makrolide bekannt sind oder vermutet werden, die durch das antimikrobielle Spektrum von Telithromycin abgedeckt werden. Bei Tonsillitis/Pharyngitis kann das Mittel zur Behandlung von Infektionen eingesetzt werden, die durch Streptococcus pygenes verursacht sind, und zwar alternativ zu Betalaktam-Antibiotika, wenn diese nicht geeignet sind. Unverändert bleibt die Indikation für leichte bis mittelschwere ambulant erworbene Pneumonie bei Patienten ab 18 Jahren. 

    Myasthenia gravis ist Kontraindikation

    Zu einer Kontraindikation für Telithromycin ist Myasthenia gravis hochgestuft worden. Dies ist die Folge von Berichten über tödliche und lebensbedrohliche Fälle von akutem Atemwegsversagen bei Patienten mit Myastenia gravis innerhalb von Stunden nach der ersten Anwendung des Mittels. 

     

    Verstärkt wurden die Warnhinweise zu vorübergehendem Bewusstseinsverlust und reversiblen Sehstörungen bei Einsatz des Mittels. Deshalb wird empfohlen, das Antibiotikum vor dem Zubettgehen einzunehmen. Patienten sollten darauf hingewiesen werden, unter der Therapie das Führen von Fahrzeugen oder das Bedienen schwerer Maschinen möglichst zu vermeiden. In seltenen Fällen sind außerdem schwerwiegende Leberfunktionsstörungen möglich. 

     

    Noch strenger als in Deutschland sind die neuen Sicherheitsrichtlinien für den Einsatz von Telithromycin in den USA. Die Food and Drug Association hat die Zulassung des Mittels bei bakterieller Sinusitis und Exazerbationen einer Bronchitis zurückgezogen. Indiziert ist Telithromycin in den USA nur noch zur Behandlung bei leichter bis mittelschwerer ambulanter Pneumonie.