15.08.2007 | Infektionserkrankungen
Leberversagen nach Einnahme von Amoxicillin/Clavulansäure
Unter der Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure wird häufig ein passagerer mäßiger Anstieg der Leberenzyme beobachtet. In sehr seltenen Fällen kann es sogar zum Leberversagen mit Todesfolge kommen. Berichtet wird über eine 75-jährige Patientin, die wegen einer Bronchitis mit Amoxicillin/Clavulansäure behandelt worden war und mit erhöhten Leberwerten und schmerzlosem Ikterus stationär aufgenommen wurde. Im weiteren Verlauf stiegen die Serumbilirubinspiegel von 11,6 auf 29,7 mg/dl und es kam zu einer Hypalbuminämie mit Ödemen. Die Leber verkleinerte sich zusehends. Die Patientin erlag einem septischen Kreislaufversagen.
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) weist darauf hin, dass Amoxicillin/Clavulansäure bei Patienten mit vorbestehender Leberfunktionsstörung sowie bei Älteren ab 60 Jahren mit großer Vorsicht angewendet werden sollte. Die Leberwerte sollten regelmäßig kontrolliert werden und die Therapie bei einer Verschlechterung abgebrochen werden. Kontraindiziert ist Amoxicillin/Clavulansäure bei Patienten, bei denen bereits bei einer früheren Therapie Leberfunktionsstörungen aufgetreten sind.