28.03.2008 | Influenza
In Europa zum Teil hohe Resistenzen gegen Oseltamivir
Das europäische Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle
(ECDC) hat in der aktuellen Influenza-Saison einen hohen Anteil an Influenza-A/H1N1-Viren mit einer genetischen Mutation festgestellt, die für eine Resistenz dieser Viren gegen den Wirkstoff Oseltamivir spricht. Laut den Stichproben aus zehn europäischen Ländern mit 148 Isolaten von Influenza-A/H1N1-Viren, die bis Ende Januar untersucht wurden, zeigten 19 (13 Prozent) die charakteristische Mutation (H274Y). Der Anteil der Isolate mit Mutationen variiert von Land zu Land erheblich. Spitzenreiter war Norwegen mit einer Rate von 75 Prozent. In anderen europäischen Ländern lag die Rate von Oseltamivir-resistenten Erregern bei im Mittel fünf Prozent. In Deutschland wurden bei einer separaten Untersuchung in sieben von 52 untersuchten Isolaten (13 Prozent) Resistenzmutationen nachgewiesen. Ein Zusammenhang der Resistenzen mit einem übermäßigen Gebrauch von Oseltamivir ist unklar. In Norwegen zum Beispiel wird das Virustatikum vergleichsweise selten verordnet.
Quelle
- Epidemiologisches Bulletin des RKI 5/2008
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