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  • 29.10.2007 | Influenza

    Neue US-Empfehlungen zur Grippeimpfung

    Die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben ihre Leitlinien zur Influenza-Impfung und zum Gebrauch antiviraler Medikamente gegen die Virusgrippe aktualisiert. Die jährliche Impfung gilt nach wie vor als wirksamste Methode, eine Grippeinfektion und ihre möglichen schwerwiegenden Folgen zu verhindern.  

    Impfempfehlung gilt für alle über 50-jährigen

    Im Vergleich zu den Leitlinien aus dem vorangegangenen Jahr hat sich an dem Personenkreis, dem eine Impfung empfohlen wird, nichts geändert. Anders als in Deutschland, wo Gesunden die Impfung erst ab 60 Jahren empfohlen wird, gilt die allgemeine US-Impfempfehlung bereits ab 50 Jahren.  

    Empfehlungen für Kleinkinder und Risikogruppen

    Darüber hinaus gibt es Impfempfehlungen für folgende Personengruppen:  

     

    • alle Kinder im Alter von 6 Monaten bis zu 4 Jahren
    • Kinder und Jugendliche im Alter von 6 Monaten bis 18 Jahren mit einer ASS-Dauertherapie, die im Falle einer Influenzaerkrankung ein erhöhtes Risiko für ein Reye-Syndrom hätten
    • Frauen, die in der Grippesaison schwanger sind
    • Erwachsene und Kinder mit chronischen Lungenerkrankungen wie Asthma, kardiovaskulären Erkrankungen mit Ausnahme von Bluthochdruck sowie renalen, hepatischen, hämatologischen oder metabolischen Erkrankungen einschließlich Diabetes
    • Patienten mit Immunsuppressionen (auch durch Medikamente und HIV)
    • Patienten mit Erkrankungen, die die Atemfunktion oder das Abhusten beeinträchtigen oder mit erhöhter Aspirationsgefahr einhergehen, also etwa eingeschränkte kognitive Funktion, Rückenmarksschäden, Krampfleiden oder anderen neuromuskuläre Erkrankungen
    • Patienten in Pflegeheimen
    • Angestellte im Gesundheitswesen mit Patientenversorgung
    • Betreuer von Kindern unter fünf Jahren (ganz besonders bei Kleinkindern unter sechs Monaten) und Erwachsene über 50 Jahren sowie von besonders durch Influenzakomplikationen gefährdete Menschen sowie
    • alle Personen, die das Risiko, selbst zu erkranken oder die Virusgrippe zu übertragen, verringern wollen

    Schlechte Impfraten in Gesundheitsberufen

    Vor allem bei jungen Kindern, Erwachsenen mit Risikofaktoren, Schwangeren und Angestellten im Gesundheitswesen seien die Impfraten mit zum Teil weniger als 50 Prozent noch deutlich verbesserungsbedürftig, beklagen die CDC-Mitarbeiter. Sie empfehlen Ärzten und Arbeitgebern im Gesundheitswesen, vermehrt auf die Grippeimpfung hinzuweisen. Arbeitgebern wird neuerdings sogar nahegelegt, von ihren Angestellten schriftliche Erklärungen einzuholen, wenn diese eine Grippeimpfung ablehnen. Impfanbieter sollten während der gesamten Grippesaison spezielle Impfsprechstunden einrichten. 

    Kinder brauchen anfangs zwei Impfdosen

    Eine wesentliche Neuerung ist darüber hinaus, dass Kinder bis zu acht Jahren initial zwei Impfdosen erhalten sollen, zwischen denen – bei Impfung mit dem in Deutschland üblichen trivalenten Impfstoff – mindestens vier Wochen liegen sollten. Eine zweite Impfung wird auch Kindern empfohlen, die im vorangegangenen Jahr bereits erstmals geimpft wurden und dabei nur eine einzelne Dosis erhielten. In den Folgejahren reicht dann eine Einzeldosis jährlich.