27.10.2008 | Koronare Herzerkrankung
Bei KHK-Hochrisikopatienten ist starke Blutdrucksenkung nicht oberstes Gebot
Bei KHK-Hochrisiko-Patienten ist eine deutliche Senkung des Blutdrucks auf Werte von unter 130 mmHg systolisch nicht unbedingt von Vorteil. Das haben neue Analysen der Ontarget-Studie mit mehr als 25.000 Patienten ergeben, deren Ergebnisse beim Europäischen Kardiologenkongress (ESC) in München vorgestellt worden sind. Die Studienteilnehmer waren nach ihrem systolischen Blutdruck in vier Quartilen eingeteilt worden. In Bezug auf die Häufigkeit von kardiovaskulärem Tod oder Herzinfarkt gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Nur die Schlaganfallrate war bei Patienten mit niedrigen systolischen Werten von höchstens 130 mmHg geringer als bei Patienten mit Blutdruckwerten > 154 mmHg. Dafür gab es bei Diabetikern mit Blutdruckwerten < 130 mmHg Hinweise für eine erhöhte Sterblichkeit. Die Studienteilnehmer von Ontarget waren allerdings keine typischen Hochdruck-Patienten: Die Blutdruckwerte lagen zu Beginn bei im Mittel 142/82 mmHg.
Quelle
- ESC-Kongress, 3. September 2008, München, Präsentation 4476, Blood Pressure Analyses from 25595 patients during the ONTARGET Trial: Reflections on Current Guidelines, Peter Sleight, Oxford