21.07.2008 | Krebsinzidenz
Häufigkeit der meisten Tumorarten in Westeuropa rückläufig
Nach dem Ergebnis einer umfassenden Studie in 21 europäischen Ländern sind die Krebsraten in Nord- und Westeuropa in den vergangenen zehn Jahren bei den meisten Tumorarten gesunken. Zurückgeführt wird dies vor allem auf die abnehmende Zahl männlicher Raucher. Bei Tumoren, die durch Übergewicht gefördert werden, wie Darmkrebs, gibt es hingegen keinen rückläufigen Trend.
Bei der Untersuchung der Europäischen Krebsorganisation ECCO wurden Daten zu 17 Krebsarten vom Beginn der 1990er Jahre mit denen vom Beginn der 2000er Jahre verglichen. Für Deutschland wurde das Krebsregister des Saarlands verwendet. Dabei zeigte sich, dass nicht nur die Häufigkeit der meisten Krebsarten zurückgegangen ist, sondern auch die Überlebensraten, zum Beispiel bei Prostata-, Brust- und kolorektalen Karzinomen, in den meisten Ländern aufgrund der besseren Diagnose- und Therapiemöglichkeiten gestiegen sind. Schlechter als in Nord- und Westeuropa waren die Ergebnisse in osteuropäischen Ländern.
Positiv hat sich nach Angaben der Autoren die in vielen Ländern eingeführte Vorsorgeuntersuchung für Brust-, Prostata- und Hautkrebs ausgewirkt. So steige durch das Erkennen schon kleiner Tumore zwar die Brustkrebsrate in den meisten Ländern, zugleich gebe es aber weniger Todesfälle und eine höhere Überlebensrate. In Deutschland ist die Brustkrebsrate von 1994 bis 2005 stabil geblieben. Das neue Brustkrebs-Screening in Deutschland floss noch nicht in die Studie ein. Die Prostatakrebsrate ist in Deutschland wie in den meisten anderen Ländern gestiegen. Die Autoren führen das auf die vermehrte Nutzung des PSA-Tests zurück. Die Hautkrebsrate in Deutschland stagnierte bei Männern, bei Frauen ist sie gestiegen. Die Überlebensrate verbesserte sich bei beiden Geschlechtern. Die Magenkrebsrate ist in Deutschland und europaweit gesunken. Dies wird auf die vermehrte Eradikation von Helicobacter pylori, aber auch auf gesündere Ernährung und Rauchverzicht zurückgeführt.
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