27.10.2009 | Literatur-Review

Verringert Statintherapie die Mortalität von COPD-Patienten?

Vermutungen, dass Statine einen günstigen Einfluss auf den Krankheitsverlauf von COPD-Patienten haben könnten, haben sich in einem systematischen Literatur-Review bestätigt. In einigen Be­obachtungsstudien war eine Statintherapie mit einer verringerten Gesamt- wie auch einer verringerten COPD-bezogenen Mortalität verbunden. Außerdem gab es Assoziationen zwischen einer Statin­therapie und einer verbesserten Lungenfunktion und weniger COPD-Exazerbationen. 

Australische Wissenschaftler haben Daten von neun Studien bei COPD-Patienten ausgewertet, in denen Effekte einer Statintherapie auf den Krankheitsverlauf untersucht worden sind. Bei einer Studie handelte es sich um eine randomisierte kontrollierte Studie, die übrigen waren Beobachtungsstudien, darunter Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien. In drei von vier Kohortenstudien hatten COPD-Patienten, die mit Statinen behandelt wurden, eine verringerte Gesamtmortalität. Die Risikoreduktionen betrugen 33 bis 52 Prozent. In einer weiteren Kohortenstudie und einer damit verbundenen Fall-Kontroll-Analyse war eine Statintherapie mit einer verringerten Rate an COPD-bedingten Todesfällen verbunden.  

Weitere Studiendaten weisen auf einen günstige Beeinflussung des Krankheitsverlaufs durch Statine hin. In zwei Studien wurde eine verringerte Notwendigkeit von Notfallbehandlungen bei COPD-Patienten unter Statintherapie festgestellt. In weiteren Untersuchungen wurde bei Statinanwendern eine Verlangsamung des Abfalls der Lungenfunktion und eine verringerte Rate an COPD-Exazerbationen festgestellt. In der kontrollierten Studie hatten Statinanwender eine verbesserte Belastungskapazität und geringere Dyspnoe bei körperlichen Anstrengungen und verringerte Serumspiegel von Entzündungsmarkern, aber die Lungenfunktion wurde nicht beeinflusst.