22.01.2010 | Meta-Analyse
CRP ist wohl kein kausaler KHK-Risikofaktor
Es ist unwahrscheinlich, dass erhöhte Werte des C-reaktiven Proteins (CRP) ein kausaler Faktor bei der KHK sind. Zu diesem Ergebnis gelangen die Autoren der bisher größten Meta-Analyse zu diesem Thema. Obwohl die CRP-Spiegel linear mit dem Risiko für KHK, Schlaganfall und der vaskulären Mortalität assoziiert waren, wurde dieser Zusammenhang doch erheblich abgeschwächt, wenn auch für konventionelle Risikofaktoren korrigiert wurde. Die CRP-Werte waren zudem mit dem Sterberisiko an Krebs oder Lungenerkrankungen in ähnlichem Ausmaß assoziiert. Für die Praxis heißt dies: Es scheint unwahrscheinlich, dass es für die Prognose der Patienten eine Rolle spielt, ob kardiovaskuläre Medikamente, wie etwa für einige Statine nachgewiesen, zusätzlich auch den CRP-Wert senken. Definitive Klarheit könnten nur Interventionsstudien mit reinen CRP-Senkern bringen, so die Autoren. Die Bedeutung von CRP als Risikoindikator bleibt unbestritten.
Quelle
- The Emerging Risk Factors Collaboration: C-reactive protein concentration and risk of coronary heart disease, stroke, and mortality: an individual participant meta-analysis. The Lancet 2009, published online 22 December