30.08.2010 | Meta-Analyse
Kalziumsupplementation erhöht Infarktrisiko
Eine Kalziumsupplementation kann möglicherweise die Gefäße und das Herz schädigen. Darauf deuten die Ergebnisse einer Meta-Analyse der Daten von 15 Studien mit rund 20.000 Teilnehmern hin, überwiegend Patienten mit Osteoporose oder mit erhöhtem Risiko dafür. Berücksichtigt wurden nur Studien, in denen Kalzium-Präparate in einer Dosis von mindestens 500 mg täglich über mindestens ein Jahr (im Mittel fast vier Jahre) eingenommen wurden, und zwar ohne zusätzliche Anwendung von Vitamin D. Wie die Autoren berichten, war das Herzinfarkt-Risiko in den Kalzium-Gruppen um rund 30 Prozent erhöht (p=0,035). Tendenziell war auch die Rate von Schlaganfällen und Todesfällen höher als in den Placebo-Gruppen. Aufgrund der verbreiteten Einnahme von Kalzium-Präparaten ist auch eine moderate Risikoerhöhung von großer Bedeutung, betonen die Autoren und raten, die Kalziumgabe zur Osteoporose-Prävention und -therapie neu zu bewerten.
Quelle
- Reid I et al.: Effect of calcium supplements on risk of myocardial infarction and cardiovascular events: meta-analysis. BMJ 2010; 341: c3691