23.06.2010 | Meta-Analyse
Rotes Fleisch nicht per se ungesund
Bisher wird empfohlen, den Konsum von rotem Fleisch wie Rind, Schwein und Lamm aus gesundheitlichen Gründen generell zu beschränken. Eine Meta-Analyse der Daten von 20 Studien hat jetzt aber ergeben, dass rotes Fleisch nicht generell ungesund ist, sondern nur verarbeitetes rotes Fleisch, das durch Räuchern, Pökeln oder Salzen haltbar gemacht wurde, etwa Würstchen, Speck oder Salami. Bei täglichem Konsum von 50 Gramm solcher Speisen war das KHK-Risiko um mehr als 40 Prozent und das Diabetesrisiko um knapp 20 Prozent erhöht. Keine Risikoerhöhungen wurden hingegen bei regelmäßigem Konsum von rotem unverarbeitetem Fleisch gefunden, auch nicht bei einer Menge von im Schnitt 100 Gramm täglich. Die Autoren vermuten, dass der hohe Gehalt von Salz und anderen Konservierungsstoffen der Grund für das Gesundheitsrisiko von verarbeitetem rotem Fleisch ist. In Bezug auf den Anteil gesättigter Fettsäuren und Cholesterin gab es keine Unterschiede zwischen verarbeitetem und unverarbeitetem roten Fleisch.
Quelle
- Micha R et al.: Red and Processed Meat Consumption and Risk of Incident Coronary Heart Disease, Stroke, and Diabetes Mellitus. Circulation 2010;121:2271