15.08.2007 | Meta-Analyse
Sind Vitamin-Pillen schädlich?
Ein ernüchterndes Ergebnis hat eine umfangreiche Analyse der Daten von Studien gebracht, in denen synthetisch hergestellte Vitamine zur Primär- und Sekundärprävention eingesetzt wurden. Es wurden keine positiven Effekte auf die Lebenserwartung festgestellt. Ganz im Gegenteil: Die Vitamine E und A sowie Betakarotin können offenbar sogar das Leben verkürzen.
Dänische Wissenschaftler haben die Ergebnisse von 68 kontrollierten klinischen Studien mit insgesamt 232.606 Teilnehmern ausgewertet, die zur Gesundheitsvorsorge antioxidativ wirkende Substanzen einnahmen – außer den genannten Vitaminen auch Vitamin E und das Spurenelement Selen. Die Beobachtungszeit betrug im Mittel 3,3 Jahre.
Erhöhung der Sterblichkeit um 5 Prozent
Die Einnahme von Antioxidativa hatte insgesamt keinen Einfluss auf die Mortalitätsrate. Wurden nur jene 47 Studien (181.000 Teilnehmer) berücksichtigt, denen eine besonders hohe Qualität zugeschrieben wurde, war die Einnahme der Vitamine sogar mit einer Erhöhung der Sterblichkeit um 5 Prozent verbunden.
Betakarotin (im Mittel 18 g täglich) erhöhte die Mortalität um 7 Prozent, Vitamin A (20.000 Einheiten) um 16 Prozent und Vitamin E (570 Einheiten) um 4 Prozent, sowohl bei alleiniger Einnahme als auch in Kombinationstherapie. Für die Einnahme von Vitamin C (im Mittel 490 mg täglich) konnten weder positive noch negative Effekte nachgewiesen werden. Nur die Einnahme von Selen (100 µg) war mit einer geringfügig erniedrigen Mortalität assoziiert.
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