01.12.2010 | Meta-Analyse
Verringern Statine das Thrombose-Risiko?
Statine vermindern möglicherweise das Risiko für venöse Thromboembolien (VTE), Fibrate scheinen es zu erhöhen. Das hat eine systematische Literatur-Auswertung und Meta-Analyse von 14 Studien mit über 860.000 Patienten ergeben, die mit Lipidsenkern behandelt worden sind. Danach haben Patienten ein um 20 Prozent geringeres VTE-Risiko, wenn sie Statine einnehmen. Unter Fibraten ist hingegen das VTE-Risiko um fast 60 Prozent erhöht.
Zu berücksichtigen ist allerdings die Heterogenität der verschiedenen Studien. Daher konnten zum Statineinfluss weder Aussagen über eine eventuelle Dosisabhängigkeit gemacht werden, noch darüber, ob es sich um einen gruppenspezifischen Effekt handelt oder ob Unterschiede zwischen verschiedenen Präparaten bestehen. Signifikante Unterschiede in Bezug auf das Risiko für tiefe Venenthrombosen (TVT) oder Lungenembolien (LE) waren nicht erkennbar. Allerdings lieferten auch nur zwei Studien verwertbare Daten zum LE-Risiko und drei zum TVT-Risiko.
Mögliche Erklärungen, warum Statine Thromboembolien vorbeugen könnten, gibt es viele. Neben ihrer cholesterinsenkenden Wirkung wurden für Statine auch gefäßprotektive Eigenschaften nachgewiesen, etwa Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Stickstoffmonoxid (NO), Stabilisierung atherosklerotischer Plaques, Regulation der Gefäßneubildung, Verminderung der Entzündungsantwort und vor allem antithrombotische Eigenschaften. So scheinen Statine thrombinvermittelte Gerinnungsvorgänge zu behindern und womöglich die Aktivität von Protein C sowie die Fibrinolyse zu verstärken.
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