21.02.2008 | Meta-Analyse
Vitamin D bei Niereninsuffizienz unnötig?
Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz verordnen viele Kollegen Vitamin D, um einem sekundären Hyperparathyreoidimus und Störungen im Knochenstoffwechsel vorzubeugen. Der klinische Nutzen ist laut Meta-Analyse von 76 Studien mit insgesamt 3.667 Patienten jedoch zweifelhaft. Vitamin D-Gaben reduzierten weder das Risiko für Knochenschmerzen, Gefäßverkalkungen oder Parathyreoidektomien noch die Mortalität. Verglichen mit Placebo erhöhten herkömmliche Vitamin D-Präparate das Risiko für eine Hyperkalzämie um das 2,4- und für eine Hyperphosphatämie um das 1,8-fache. Unter neueren Vitamin D-Analoga kamen Hyperkalzämien etwa fünfmal häufiger vor als unter Placebo; das Risiko für Hyperphosphatämien war nicht erhöht. Die Parathormon (PTH)-Spiegel wurden nicht in allen Studien gesenkt.
Quelle
- Palmer SC et al.: Meta-Analysis: Vitamin D Compounds in Chronic Kidney Disease. Ann Intern Med 2007; 147: 840-853.