29.07.2009 | Migräne
Migräne-Patientinnen mit Aura haben im höheren Alter gehäuft Hirnläsionen
Vermutungen, dass Migräneattacken im Lauf der Zeit mit pathologischen Hirnveränderungen verbunden sein könnten, haben sich in einer Langzeitstudie bei 4.689 Isländern bestätigt. Allerdings war die Rate Infarkt-ähnlicher Hirnläsionen, insbesondere im Cerebellum, nur bei Frauen erhöht, die im mittleren Alter unter Migräne mit Aura gelitten hatten. Von ihnen waren 23 Prozent betroffen im Vergleich zu nur 14,5 Prozent bei Frauen, die keine Kopfschmerzen hatten. Die Studienteilnehmer waren in mittleren Jahren, im Schnitt im Alter von 51 Jahren, zu Migränesymptomen befragt worden. Mehr als 26 Jahre später waren MRT-Untersuchungen des Gehirns erfolgt. Welche klinische Relevanz die Hirnläsionen haben, ist noch unklar und soll weiter untersucht werden. Infarkt-ähnliche Hirnläsionen sind im höheren Alter weit verbreitet. In der Studie wurden solche Läsionen bei 39 Prozent aller männlichen und 25 Prozent aller weiblichen Studienteilnehmer nachgewiesen.
Quelle
- Scher A et al.: Migraine Headache in Middle Age and Late-Life Brain Infarcts. JAMA 2009; 301(24): 2563-2570