30.08.2010 | Morbus Alzheimer
Beginnt Alzheimer bereits im Kinderhirn?
Die degenerative Alzheimersche Krankheit könnte nach neuen Forschungsergebnissen Folge einer Hirnentwicklungsstörung sein und bereits im Kindesalter beginnen. Hirnforscher der Universität Leipzig haben bei Untersuchung von Proben aus Hirnen von Menschen mit unterschiedlich starker Ausprägung der Alzheimer-Krankheit festgestellt, dass sogenannte hyperploide Neurone - bei ihnen sind statt zwei vier oder sogar sechs Chromosomenpaare vorhanden - der Grund für den massenhaften Tod von Hirnzellen bei Alzheimer-Patienten sein könnten. Während hyperploide Zellen im normalen Gehirn nur in begrenzter Zahl vorkommen, steigt ihre Zahl im vorklinischen und später im milden Alzheimer-Stadium deutlich an. Bei schwer an Alzheimer Erkrankten sinkt die Zahl der Zellen aber wieder - „ein Indiz, dass sie abgestorben sind“, sagt Professor Dr. Thomas Arendt. Nach den Berechnungen der Leipziger Forscher entstehen anomal viele hyperploide Neuronen bereits im Kindesalter. „Alzheimer scheint in der Tat angeboren zu sein“, so Arendt.
Quelle
- Arendt T et al.: Selective Cell Death of Hyperploid Neurons in Alzheimer’s Disease. Am J Pathol 2010 177: 15-20