02.12.2008 | Morbus Alzheimer
Bildung zögert Gedächtnisverlust hinaus
Gute Bildung und geistig fordernde Arbeit können den Gedächtnisverlust bei Morbus Alzheimer womöglich herauszögern. Darauf deuten Ergebnisse einer Studie mit Positronemissionstomografie (PET) bei 242 Alzheimer-Patienten hin, 72 Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen und 144 Kontrollpersonen. Im Verlauf von 14 Monaten entwickelten 21 Personen mit initial leichten kognitiven Defiziten eine manifeste Alzheimer-Demenz. Die Forscher wiesen in dieser Gruppe bei Patienten mit besserer Ausbildung einen geringeren Glukosemetabolismus im Gehirn nach, was auf ausgeprägtere strukturelle Schäden hindeutet, als bei Patienten mit geringerer Ausbildung. Der gleiche Zusammenhang fand sich bei Alzheimer-Patienten, die jeweils gleiche kognitive Beeinträchtigungen hatten. Vermutlich, so die Autoren, sorgen Bildung und anspruchsvolle Arbeit für eine funktionelle Hirnreserve, sodass sich strukturelle Hirnläsionen erst später bemerkbar machen.
Quelle
- Garibotto V et al.: Education and occupation as proxies for reserve in aMCI converters and AD. Neurology 2008; 71: 1342-1349