22.08.2008 | Morbus Crohn
Frühe kombinierte Immunsuppression ist konventioneller Therapie überlegen
Ähnlich wie in der Rheumatologie könnte künftig auch bei der immunsuppressiven Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen die Devise lauten: „hit hard and early“. In einer offenen Studie an 129 nicht immunsuppressiv vorbehandelten Patienten mit aktivem Morbus Crohn wurde belegt, dass eine initiale Kombination aus Azathioprin (AZT), Infliximab (IFX) und gegebenenfalls zusätzlich Glukokortikoiden (GC) wirksamer ist als die konventionelle Stufentherapie. Bei dieser werden zunächst GC gegeben und erst bei ungenügendem Ansprechen schrittweise AZT und IFX hinzugefügt. In der Studie waren nach 26 Wochen 60 Prozent der Patienten unter der frühen kombinierten Therapie in Remission, ohne GC zu benötigen oder sich einer Darmteilresektion unterzogen zu haben. Unter der konventionellen Therapie waren es nur 36 Prozent. Nach einem Jahr waren 62 bzw. 42 Prozent in Remission. Die Raten relevanter unerwünschter Wirkungen betrugen 31 vs. 25 Prozent.
Quelle
- D´Haens G et al.: Early combined immunosuppression or conventional management in patients with newly diagnosed Crohn´s disease: an open randomised trial. The Lancet 2008; 371: 660-667.